Federlesen

Substanzmangel Weder Rürup noch Herzog folgen einer stringenten Sozialphilosophie
Exklusiv für Abonnent:innen

Eigentlich kennen wir das Spiel ja aus dem Bereich der Tarifautonomie: Da wollen die Gewerkschaften drei Prozent für die Arbeitnehmerschaft rausschlagen, also fordern sie sechs; und wenn ein Firmenchef plant, 10.000 Arbeitsplätze abzubauen, lanciert er, 20.000 stünden zur Disposition. So ähnlich ist das auch mit der vorgeblichen Kommissions-Konkurrenz von Rürup und Herzog: Im Ziel sind sie sich so ziemlich einig; und weil sie wissen, dass ihre Vorschläge den Gang durch die politischen Institutionen nicht ohne Federlesen überstehen, schicken sie vorsorglich rupfbares Vieh ins Rennen. Wobei, das lässt sich nicht leugnen, die Herzog-Kommission ihr Ziel kompromissloser im Auge behielt als die noch zerstrittenere Rürup-Runde.

Das Ziel beider ist ein a