Flüchtling dritter Klasse

Zuwanderung Asylsuchende werden hierzulande schnell einsortiert: Wer ist willkommen, wer geduldet und wer unerwünscht? Diese Hierarchisierung spaltet die Flüchtlingsgemeinschaft
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2014
Schöne neue Heimat
Schöne neue Heimat

Foto: Jörg Koch / Getty Images

Mona ist eine der Glücklichen. Sie lebt in Berlin, ihr Asylantrag wurde bewilligt und sie hatte sogar eine Arbeitserlaubnis. In ihrem Herkunftsland war sie im Bildungsbereich tätig, doch daran war in Deutschland nicht zu denken, denn selbst wenn ein Arbeitgeber sie einstellen wollte, müsste er nachweisen, keinen adäquaten Bewerber aus der EU zu finden. Schließlich wurde Mona ein Ladenjob in Aussicht gestellt, von dem sie glaubte, er sei ein Sprungbrett. Nach vielem Hin und Her stellte sich aber heraus, dass der Ladenbesitzer als Gegenleistung Sex haben wollte.

Dies ist eine der Geschichten, die Women in Exile, eine Flüchtlingsselbsthilfe-Initiative in Brandenburg, dokumentiert hat. Das Projekt wendet sich ausschließlich an Frauen, weil diese es um einiges