In der Abgas-Filterblase

Feinstaub 100 von 4.000 Lungenärzten kritisieren Grenzwerte. Und die Autolobby atmet hörbar auf
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2019

Das mediale Drehbuch war nahezu perfekt – eine Art Schnittmuster für die Produktion aufmerksamkeitsheischender Aufreger. Als das Deutsche Ärzteblatt im Dezember eine Fachdiskussion über Stickoxide und Feinstaubbelastung lancierte, blieb das unterhalb der öffentlichen Wahrnehmung. Es folgte ein bemerkenswert einseitiger Filmbericht in der ARD (Das Diesel-Desaster), in dem zwar reichlich Kritiker der Stickoxid-Grenzwerte zu Wort kamen, von der Gegenseite aber nur ein einziger, unsicher wirkender Vertreter des Bundesumweltamtes. Der Film diente Anfang Januar als die Barrikade, von der aus die Festung der Grenzwertrichter und Fahrverbotspäpste beschossen werden konnten. Inkonsistente Messwerte, falsche Messstellen und nicht nachvollziehbare Grenzwerte, so der Ten