Innere Stimmen

Naher Osten Die prominente israelische Soziologin Eva Illouz fordert die Erneuerung des jüdischen Staats
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2015
Orthodoxe Juden bei Bet Schemesch im Bezirk Jerusalem
Orthodoxe Juden bei Bet Schemesch im Bezirk Jerusalem

Foto: Jack Guez/AFP/Getty Images

Wenn von der Wiederkehr der Religion und theokratischen Herrschaften die Rede ist, denken wir gemeinhin an den Islam, an Kalifate, die Taliban oder den IS. Israel würde auf einer derartigen Landkarte wohl kaum auftauchen, denn immerhin ist das Land die einzige stabile Demokratie im Nahen Osten. Wenn Israel also bezichtigt wird, langsam in eine „religiöse Ethnokratie“ abzudriften, wiegt das schwer. Umso schwerer, wenn dieser Vorwurf von einer prominenten Stimme aus dem Innern Israels kommt, einer Frau zumal, die weit über die Grenzen hinaus gehört wird.

Die Soziologin Eva Illouz, in Deutschland eigentlich eher für ihre luziden Analysen über die Liebe bekannt, ist eine engagierte politische Streiterin. Zwischen 2012 und 2014 hat sie in der englischen