Jeder für sich

Corona Gemeinsam gegen das Virus – das war einmal. Inzwischen denkt jedes Land nur noch an sich: Willkommen also in der Kriegswirtschaft
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2021
Schlange vor einem Impfzentrum im britischen Epson
Schlange vor einem Impfzentrum im britischen Epson

Foto: Dan Kitwood/Getty Inages

Beim wöchentlichen Ritual, das der Chef des Robert-Koch-Instituts zusammen mit Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf der Bundespressekonferenz zelebriert, bemühte Lothar Wieler einmal mehr eine Metapher aus dem Sport: Wir befänden uns, bestärkte er den Durchhaltewillen der Bevölkerung, nun im letzten anstrengenden Drittel des olympischen Dauerlaufs, das es zu bestehen gelte.

Wer seit einem Jahr alleine zu Hause hockt oder gerade wieder den heimischen Turbo-Schulalltag managt, mag jene Einsamkeit des Heimzöglings Smith nachempfinden, der in Alan Sillitoes berühmter Erzählung für den Langstreckenlauf trainiert. Im Unterschied zu Smith, der sich gegen die Erwartungen seines Heimleiters für die Niederlage und damit seine Freiheit entscheidet,