Keine Ehe für niemand

GESETZENTWURF ZUR HOMO-EHE Wie eine berechtigte Gleichstellungsforderung zur unfreiwilligen Abwicklung eines Instituts werden könnte
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Wenn es die Freiheit der Wahl gibt, die Freiheit der Liebe, dann endlich kann die Institution der Ehe ihre Unanständigkeit verlieren!" Doch, weit gefehlt: "Der Ruf nach der Homoehe ist keine emanzipatorische, sondern eine assimilatorische Forderung", die daran hindert, die "lesbische Lebensweise als Widerstandsform gegen das Patriarchat" zu kultivieren.

Es ist schon erstaunlich, welchen rhetorischen Furor eine scheinbar abgetakelte Veranstaltung wie die Ehe Anfang der neunziger Jahre noch zu entfachen imstande war. Im spürbaren Abwind der Frauenbewegung schienen sich nur noch die Lesben und Schwulen der "patriarchalen Gesellschaftsordnung" entgegenzustemmen, indem sie - wie in diesem Fall die Publizistin Viola Roggenkamp und die ehemalige Bundestagsabgeordnete Jutta Oesterle-Schwe