Das frühe 21. Jahrhundert wird mit zwei ikonografischen Eindrücken in den Gedächtnisspeicher der Nachgeborenen eingehen: Der eine betrifft den Augenblick, als zwei Flugzeuge wie Raketen in die Zwillingstürme des World Trade Centers schossen und innerhalb kurzer Zeit 2.753 Menschen den Tod brachten. Im anderen Fall sind es die Bilder von den Leichenzügen, die während der ersten Welle der Pandemie durch die Städte Oberitaliens rollten. Beide Ereignisse haben einen Begriff in den täglichen Diskurs eingespeist, der bis dahin eher in medizinisch-psychologischen Zusammenhängen zu Hause war, Vulnerabilität.
Unkalkulierbare Terrorakte und die Unberechenbarkeit eines Virus haben die grundsätzliche Verletzbarkeit des Menschen in Erinnerung gerufen und einen tiefen Einschnitt im Daseinsbewusstsein hinterlassen. Der Tod ist plötzlich kein vereinzelt auf der Unfallstraße beobachtbares und ansonsten in die Klinik abgedrängtes Ereignis mehr, sondern ein öffentliches Massenphänomen, auch wenn die Einzelschicksale hinter den Todeszahlstatistiken der Pandemie verschwinden. Nachdrücklich werden wir daran erinnert, dass unser Ende nicht in irgendeiner unbestimmten Zukunft liegt, was uns erlaubt, unbeschwert die Gegenwart zu gestalten, sondern es uns jeden Tag ereilen kann. Aus der unpersönlich-distanzierten Feststellung „man stirbt“ ist das bedrohliche „ich könnte bald sterben“ geworden.
Diese plötzliche Allgegenwärtigkeit des Todes durch Terrorakte oder Seuchen bringt ein fast barockes Lebensgefühl zurück, ein „memento mori“, das in der postmodernen Ära unbezwingbarer Gegenwärtigkeit und juveniler Agilität geradezu obszön wirken muss. Die Zeitgenossen des 17. Jahrhunderts reagierten auf die tägliche Bedrohung mit überbordendem Daseinsfuror und Verdrängung. „Da die Menschen unfähig sind, den Tod zu überwinden“, schrieb der Mathematiker und Philosoph Blaise Pascal inmitten der Wirren des Dreißigjährigen Krieges und der französischen Fronde, „sind sie, um glücklich zu sein, übereingekommen, nicht daran zu denken.“ Mit der frühneuzeitlichen Wende gerieten die Glaubenssicherheiten ins Wanken und hoben die Kontingenz des Menschen, seine unausweichliche Endlichkeit als Inbegriff der „conditio humana“ ins Bewusstsein. Die Tatsache, irgendwann einmal sterben zu müssen und in den unendlichen Kreislauf der Natur aufgenommen zu werden, wurde kaum mehr gemildert durch den Trost eines jenseitigen Lebens.
Es ist das Paradox des aufgeklärten Wissens, diese Kränkung menschlicher Existenz zu verschärfen und ihr gleichzeitig abhelfen zu wollen. Von Kopernikus über Darwin, der dem Menschen die Schöpfungskrone vom Kopf schlug, und Freud, der ihn nicht einmal mehr als Herrscher im eigenen Haus duldete, bis hin zu den modernen Genetikern, die die menschliche Erbsubstanz auf das Niveau einer Fruchtfliege brachten, verwies die Wissenschaft die menschliche Hybris in ihre Schranken. Gleichzeitig unternahm sie, wie die Medizingeschichte beweist, jede nur denkbare Anstrengung, den kreatürlichen Verfall des Menschen und sein Verschwinden in der Natur aufzuhalten.
Der Gewissheit des Sterbens und dem Rätsel des Todes, das vom Leben her nicht zu begreifen war, begegneten die vormodernen Gesellschaften mit rituellem Abwehrzauber. Heutzutage ist der Tod technisch beherrschbar geworden durch die Intensivmedizin oder abstrakte Todeszeitbestimmungen wie den Hirntod, um das Verwertbare des Organischen weiter lebensfähig zu halten. Der Abwehrzauber kehrt wieder in der Anti-Aging-Industrie mit ihrem Bestreben, die menschliche Vergänglichkeit zu überlisten. Und im Silicon Valley arbeitet der Immortalists genannte radikale Teil der Biogerontologen an allen möglichen Methoden, dem Tod ganz grundsätzlich von der Schippe zu springen. Unterstützt werden sie von transhumanistisch gestimmten Futuristen wie Ray Kurzweil oder Peter Thiel, die die nötigen Mittel bereitstellen, um die einschlägigen Antialterungslabore auszustatten. Sich einfach nur einfrieren zu lassen, dürfte sich erledigen.
Aber auch in den gesellschaftlichen Debatten über den selbstbestimmten Umgang mit dem Lebensende spiegelt sich das Bedürfnis, sein Ende in die eigene Hand zu nehmen, indem man selbst Hand an sich legt oder andere damit beauftragt. Auch dies ist ein paradoxer Reflex auf die Fortschritte der Wissenschaft, in diesem Fall die intensivmedizinische Lebensverlängerung. Wir müssen ja nicht nur die Angst vor unserer generellen Limitierung und einem Sein zum Tode bewältigen, sondern auch die Furcht vor einer Wissenschaft, die sich schwertut mit dem „homo moriens“.
Der Umgang mit den Corona-Toten sei eine „ethische Kapitulation“, kritisierte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kürzlich die Vernachlässigung der hohen Todeszahlen in der Lockdown-Debatte. Ein halbes Jahr nach den Leichenzügen scheint der Schock bereits nachgelassen zu haben. Doch die Erfahrung unserer grundsätzlichen Angreifbarkeit durch ein Virus dürfte nachwirken. Nicht alles was dem Menschen widerfährt, ist beherrschbar. Und der menschliche Möglichkeitsraum ist von Natur aus begrenzt.
Kommentare 22
Können wir die Vergänglichkeit überwinden?
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Nein, weil wir sterblich sind und es auch bleiben. Das ist keine Kränkung, sondern eine notwendige Bedingung des Lebens im Allgemeinen und der menschlichen Existenz im Besonderen.
Das Jahr 2020 wird möglicherweise als Jahr des Paradigmenwechels in die Geschichte eingehen und den Beginn des transhumanistischen Zeitalters einläuten.
Der Schlachtruf "jedes Leben ist gleich viel wert" im Kontext der Maßnahmen gegen die Verbreitung des sogenannten Coronavirus kaschiert eine Kampfansage an den Tod an sich.
Die Renaissance feierte das Leben, wir versinken in trostlosen, kriegsähnlichen Durchhalteparolen und zerstören nebenbei das Recht auf würdevolles Sterben im Kreise der Angehörigen, unzählige Existenzen, produzieren unmündige Vereinsamung der Alten, eine Generation verängstigter Kinder und unendlich große Kollateralschäden an der Psyche vieler Menschen und den wirklich Schwachen außerhalb der materiell reichen Gesellschaften.
Dass dieser brutale und zerstörerische "Schutzschirm" auch noch als "gut" und "solidarisch" in der Selbstwahrnehmung der Mehrheit der Menschen gesehen wird, rührt aus der Verachtung, die wir dem Tod mittlerweile entgegenbringen.
Es gibt keinen Glauben mehr daran, dass der Tod nicht das Ende sein könnte, wir haben alles zu verlieren, also müssen wir ihn "auf Teufel komm raus" kontrollieren und um jeden Preis aufhalten. Feiern reicht im 21. Jahrhundert nicht mehr, hier wird es todernst.
Man fühlt sich geradezu berufen in der eingenommenen Position der Kontrolle. Virologen rechnen Modelle und so wichtig Impfstoffe für gefährdete Menschen sein können, "Herdennimmunität" gibt es jetzt auch nur noch geimpft. Zu einem hohen Preis lockt der Pyrrhussieg über die Naturkatastrophe einer Virusepedemie.
Dieser Geist ist der Geist des Transhumanismus, dies ist der offensichtliche Beginn der neuen (nicht der ersten) materialistischen Religion, die an "die Wissenschaft" (die es freilich so wenig homogen gibt wie "das Volk" o.ä) als Gottesersatz glaubt, die glaubt, man könne mit Modellen und Berechnungen, mit Daten, Analysen, Technologie und Vakzinen den Tod besiegen. Der Zweck heiligt die Mittel.
Es ist ein alter Traum, und immer wieder wird ein faustischer Pakt eingegangen, um ihn zu erreichen. Die aktuelle "#zerocovid Bewegung" als Zweig dieser Religion wird erkennbar zunehmend radikal. Kritker dieses Ansatzes werden als Leugner oder sogar potenzielle Mörder diffamiert, alle Menschen sollen zwangsgeimpft werden, die Behandlung von Covid-19 erkrankten nur gläubigen "Sektenmitgliedern" gestattet werden.
Die Tyrannei der neuen gläubigen Atheisten hat gerade erst begonnen. Ich fürchte es wird in diesem Geist noch viel Zerstörung geben.
"Wir haben uns daran gewöhnt, die Natur zu beherrschen. Dass wir aber dem Sterben noch nicht entfliehen können, versetzt uns in ein Trauma "
Frau Baureithel,
wer ist "wir"; wer ist "uns"?
Sollte das quasi metaphorisch gemeint sein, sind auch alle weiteren Schlüsse metaphorisch und damit tatsächlich nichtiges Gerede.
Oder ist es so, daß eigentlich Sie sich selbst nur meinen, aber Hemmungen haben, über Ihre Denke zu schreiben und ihre Traumata zu benennen.
Ich wüßte jedenfalls nicht, daß Sie die Erlaubnis haben, etwa mich zu vereinnamen.
Sie verüben Vorstellungsfiguren, die auf der gleichen Ebene von "Wir schaffen das" angesiedelt sind.
Liebe Administration, hier findet anscheinend ein massiver Botangriff statt.
http://calendar.hputx.edu/xkt/videos-Warriors-v-Bulls-hd4.html
http://calendar.hputx.edu/xkt/videos-Warriors-v-Bulls-liv1.html
http://calendar.hputx.edu/xkt/videos-Warriors-v-Bulls-liv3.html
Weiß jemand, was diese idiotische Verlinkerei hier soll? Geht es darum, ein ernstes Thema zu schreddern?
Nicht nur eines
ich habe gesehen, dass da wohl auch in anderen Artikeln eine Automatin unterwegs ist. Ich habe es gemeldet, ich denke, es kümmert sich bald jemand drum.
Dann hoffe ich mal, dass dies nicht ein Hackerangriff wie derzeit der bei der FUNKEgruppe ist, bei dem Kriminelle Serverdaten von außen verschlüsselt haben, wenn ich das richtig verstanden habe.
Vermutlich soll die Funkegruppe erpresst werden in Bitcoins zu zahlen. Das könnte teuer werden.
Ich drücke die Daumen, dass es nicht so ist, sondern eher etwas banaleres. Sieht aber leider nicht danach aus.
"Dem Sterben NOCH nicht entfliehen" heißt es im Beitrag von Frau Baureithel. Ich sehe es wie Sie. Alles, was entsteht und sich verändert wird vergehen - alles Körperliche. Vielleicht aber nur das Körperliche.
Der eigene Tod ist das Eine, den kann man fürchten oder herbeisehnen. Vielleicht ist er kein Übel, sondern ein Gut (wie S. in seiner Verteidigungsrede sagte und sich gegen ein Leben in Unwürde und für den Tod in Würde entschied.
Der Tod eines geliebten Menschen ist das Andere, (in der Regel) verbunden mit Leiden und Schmerz für die, welche er zurücklässt.
Ich frage mich manchmal wie die Welt wäre, wenn Menschen keine Angst vor dem Tod hätten und es sähen wie Michelangelo:
Es sandte mir das Schicksal sel’gen Schlaf.
Ich bin nicht tot, ich tauschte nur die Räume.
Ich leb’ in Euch und geh’ durch Eure Träume,
da uns, die wir vereint, Verwandlung traf.
Du bist nicht tot, Du tauschtest nur die Räume,
Du lebst in mir und gehst durch meine Träume.
Wie zu erwarten unter solchem Titel: Vage Zaunpfähle, und Spleeniges aus Okkultem.
Zünftiger Moralismus ‚weiß‘ halt was sich gehört (gefälligst abdanken) und am besten auch in Zuversicht neuer Ufer, die bloß nicht ewig Schwarz und Nichts zu sein haben. Schließlich warten doch Odin und die Raben an der Bushaltestelle in die Seligkeit. Pustekuchen mit Millionen Jahren Todesangst, die dem Neugeborenen schon im unbewußten Nacken sitzt, bevor es denken kann.
Rationales dazu ist aber auch in der Tat schwierig. Vielleicht Grund, warum es das noch nicht sonderlich gab.
Und bevor nüchterner Wegweiser in Sicht, mag man sich zwischenzeitlich damit anfreunden, daß die verklärte Natur auch hier nicht unbedingt und auf alle Zeit das letzte Wort hat.
Denn das Vergehen zu Biomasse als Kulturboden für Nächste im Wartezimmer zum (Über)leben ist nicht wirklich in Stein gemeißelt, wie Moses Tafeln es scheinen lassen.
Es ist insofern Programm, daß sich am Ende von Chromosomensträngen Versiegelungen befinden, welche sich sukzessive auflösen, so daß aus dem Ding Bausteine herausfallen, was entsprechend Verfall bedeutet, den wir „Altern“ nennen.
In das Auflösen solcher Versiegelung läßt sich jedoch eingreifen, und dann … Dann lebt Einer physisch einfach weiter wie gehabt. Geradezu so lange wie er mag, solange keiner nicht behandelten Omi beim Gießen der Geranientopf von der Fensterbank im vierten Stock fällt, während man darunter entlang schlendert, oder man Schritte zuvor beim Wechseln der Straßenseite nahezu lautloses E- oder Ionenantriebs-Vehikel übersehen hat, etc.
Ja; was ist dann; also wenn der Tod nicht mehr ultimativ ist?
Ist das obszön?
Verdrängung Ungeborener, die dann in der Warteschlange zu hängen haben (+ in Verspätung von Anderen geboren werden, oder halt gar nicht)?
Spontan kommt mir lediglich in den Sinn, daß das hinein Geborenwerden und optimale Anpassen an Zukunft dann reduziert wäre, was langfristig wohl evolutionäre Einbremsung bedeutete. (Auf eventuellem Weg zu Wells Quallenkörpern ja vielleicht schon wieder vorteilig.)
Entfernt analog zum Zeitalter der globalen Schönheits-OPs. Immer mehr Verschönerung läßt nun einmal immer weniger Schönheit zur Welt kommen (da Sexualpartner hereingelegt werden).
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An der Stelle persönlich etwas plumpsen lassen wollend, der sich mit diesem Markt sonst weniger beschäftigt. Kunstnägel!
Wie um Herrgottswillen kann man von Optimierung ausgehen, wo sich aufgeklebtes Furnier aufwölbt, daß es aus dutzenden Metern Entfernung ins Auge sticht, wie Klötze auf Knödeln? (Und dabei Nägel erstickt, die sich bald ähnlich unansehnlich ausnehmen.) Schnapsidee wie verkrüppelndes Schuhwerk; und ebenso nicht einmal hübsch.
Am besten auch noch viereckig oder spindelspitz gefeilt, damit es Giugiaro oder siebziger Jahre Volvo-Design im Schuhkarton-Schick in Nichts nachsteht.
Ja, ja; woll´ch nurma jesacht ham.
Ich danke Ihnen sehr. Auch für das Thema und Ihren Eingangsbeitrag dazu.
Alles Bemühen, dem Tod beizukommen, ist vergeblich. Matthias Claudius erklärt es so:
Der Tod steht schon am Orte,Wo sich ein Leben regt.Der Tod steht an der Pforte,Wo man zu Grabe trägt.
Er geht im LeidgefolgeUngesehen mit,Wie er dabei gewesenIm Leben, Schritt für Schritt.
Zum König wie zum BettlerSagt er sein letztes DuUnd schließt mit stummen HändenDie dunkle Pforte zu.
Und geht mit uns nachhauseUnd isst das AbendbrotUnd schweigt und weiß doch alles,Der Herr der Welt, der Tod.
*
So ist es. Der Tod macht seinen Job. Es interessiert ihn nicht, was wir davon und von ihm halten.
Alles Bemühen, dem Tod beizukommen, ist vergeblich. Matthias Claudius erklärt es so:
Der Tod steht schon am Ort
Wo sich ein Leben regt
Der Tod steht an der Pforte,
Wo man zu Grabe trägt.
Er geht im Leidgefolge
Ungesehen mit,
Wie er dabei gewesen
Im Leben, Schritt für Schritt.
Zum König wie zum Bettler
Sagt er sein letztes Du
Und schließt mit stummen Händen
Die dunkle Pforte zu.
Und geht mit uns nachhause
Und isst das Abendbrot
Und schweigt und weiß doch alles,
Der Herr der Welt, der Tod.
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So ist es. Der Tod macht seinen Job. Es interessiert ihn nicht, was wir davon und von ihm halten.
Der Tod ist fraglos das Ende alles Irdischen. Aber damit ist nach meiner Überzeugung nicht alles aus. Stefan Zweig brachte es auf den Punkt, mit der Feststellung:
Niemand ist fort, den man liebt. Liebe ist ewige Gegenwart.
Der Tod ist der unabwendbare Endzustand im jeweiligen individuellen Lebensprozess. Zu beschreiben/abzuhandeln ist aber alleinig das Sterben. Mit anderen Worten: subjektivierendes mit dem Begriff 'Tod' zu verbinden ist nicht nur unzutreffend, es verfehlt gänzlich den zu untersuchenden Begriff.
Insoweit ist ihr letzter Absatz wohl eher romanhaft zu lesen.
https://cornreturns.ahdb.org.uk/xoj/Video-s-v-w1.html
https://cornreturns.ahdb.org.uk/xoj/Video-s-v-w2.html
https://cornreturns.ahdb.org.uk/xoj/Video-s-v-w3.html
https://cornreturns.ahdb.org.uk/xoj/Video-s-v-w4.html
https://cornreturns.ahdb.org.uk/xoj/Video-s-v-w5.html
asfdwerfsdf
Ich denke nicht, dass der letzte Absatz romanhaft zu lesen ist. Denn ich habe an mir selbst die Erfahrung gemacht, dass die Liebe zu einem Menschen nicht mit ihm mitstirbt. Über die Liebe hat der Tod also keine Macht.
Das stelle ich überhaupt nicht infrage. Ist für mich aber nicht der Punkt, denn der Tod als Ende des individuellen Lebens eines anderen (geliebten) Menschen ist eben nicht (mehr) erfahrbar. Eine unüberwindliche Grenze also, wobei auch dieser Begriff nur ein Hilfsbegriff ist, der eigentlich nur sinnvoll verwendet werden kann, falls angenommen wird, dass es jenseits davon noch etwas anderes gibt.
Nun bleibt also 'nur' zu checken, welche Vorstellung davon einem im Leben am meisten hilft. Diese letztlich unbeantwortbare Frage können Menschen offensichtlich für sich unterschiedlich klären/ausmachen, falls sie sich überhaupt ernsthaft damit beschäftigt haben.
Aber ich würde auch keinen Vergleich von Liebe und Tod machen, denn spätestens mit dem eigenen Tod stirbt diese Liebe mit. Alles andere ist Glaubenssache (wie vieles im Leben).
Bleiben Sie gesund. :-)
Selbst die adrette Tröstung, daß Arme und Reiche vor dem Tod endlich gleich seien, wird überholt sein. Während die Letzteren längst Dreißigjährige bleiben, werden Erstere dem Welken und Sensenmann weiter ausgeliefert sein.
Erhalten bleibt Anfälligkeit fürs Mystische nichtsdestoweniger. Teils sogar für Nichtgläubige.
Als meine alte Dame in ihren letzten Monden war, hatte meinersich in Zentralamerika merkwürdige Erlebnisse mit Krähen. Und in Tagen ihrer Beerdigung standen wir Hinterbliebene samt Erbschaftsdieben vor Panoramafenster in einem Hochhaus, als eine Krähe im Bogen herangesaust kam, sich uns zugewandt auf der Balkonreling niederließ, einmal laut schrie und wieder abhob.
In den Jahren danach in Wohnungen mit Säulen lebend, wollte mir das Auge in seinem Winkel regelmäßig suggerieren, ein Schatten sei hinter einer Säule verschwunden. Und nach Erstbezug eines Hauses wachte meinersich gegen 4 Uhr nachts auf und sah etwas, das einem grün leuchtendem Strahl gleich unter dem Türbogen hereinkommend im Raum ein Viereck bildete, welches in Bodennähe wieder zur Tür hinausführte.
Und als ob eine Stimme in mir spräche, hörte ich: „Willst du, daß sie kommt?“
Vor Sehnsucht zerrissen, standen mir zugleich alle Haare zu Berge. So dachte ich: „Nein!“, drehte mich zur Wand um und schlief wieder ein.
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Mir scheint, die einzige Form in welcher man weiterlebt, ist jene, entweder Konstruktives oder Destruktives ausgeübt und gelehrt zu haben. Überwiegt Schlechtes allzu sehr, wäre man besser nicht zur Welt gekommen.
Zu Zeiten der Pharaos und großem Fokus auf das Jenseits, gingen die Menschen davon aus, daß dort das Herz gewogen und erörtert wurde, ob man gelogen und gestohlen habe. Hatte man, wurde man vom Krokodil gefressen. Hatte man nicht, durfte man das Schiff zum besseren Nachleben entern.
In jüngst entdecktem Friedhof alten Ägyptens hat in grandios geschmückter Gruft jemand offenbar Mächtiges seinen Teil so ausgestalten lassen, daß das Vergehen gegen seinen Bruder und sein Lügen und Stehlen ins Gegenteil verklärt sind.
Bezeichnend für das Massenphänomen, in Moralität statt Ethik von Kommodität des Hinterhalts so verführt zu sein, daß man seine Furcht vor Jüngstem Gericht verdrängt und darauf setzt, durch Heuchelei zeremoniellen Tributs davor, und geübten Flunkerns bei letztem Gericht wettmachen zu können.
Im Fall des Altägypters bei weltlicher Prophylaxe beeindruckenden Reliefs und ausschmückender Hieroglyphen, welche das Jenseits in die Irre führen sollten.
Doch wer ans Jenseits glaubt, sollte sich keinen Rauschebart ausmalen, der vielleicht noch einzuwickeln wäre, sondern jene Menschen und Tiere an denen man sich vergangen hat, die in ihrem Wissen keine Fragen stellen.
Einzig sinniges populärer Modelle eines Nachlebens ist denn auch die des Karmas. Ohne Gerichtsinstanz, das Lebens selbst als Bestimmung seiner Güte.
Die größte aller Glaubensgemeinschaften und deren Verwandte jedoch hegen eines der Ausflucht und des Verschiebens. Wo genehm, soll dem Allmächtigen doch entgehen, und wo unangenehm auf besseres Hernach disponiert sein.
Prinzip: Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt.
http://eurowindow-holding.com/hujo/videos-rizin-26-jp-tv.htmlhttp://eurowindow-holding.com/hujo/videos-rizin-26-jp-ffr.htmlhttp://eurowindow-holding.com/hujo/videos-rizin-26-jp-fr.htmlhttp://eurowindow-holding.com/hujo/videos-rizin-26-jp-de.htmlhttp://eurowindow-holding.com/hujo/videos-rizin-26-jp-qw.html
https://bitcointalk.org/index.php?topic=5094141.msg55981438#msg55981438
https://www.freitag.de/autoren/hukuhuku/rizin-2630e930a4-rizin2630e930a4751f653e900171216599-rizin-2630e930a4/view
In seiner Neujahrsansprache wandte sich der Generalsekretär der "Vereinten Nationen" Herr António Guterres an die Bevölkerungen aller Kulturen des Blauen Planeten Erde mit der Bitte: Das Jahr 2021 zum "Jahr der Heilung" zu machen.
Zur Geschichte der menschlichen Entwicklung auf unserem Planeten gehört natürlich auch in allen Kulturen, dass Thema der Mittel und Wege zur Überwindung der Vergänglichkeit.
Die geistigen Schulen der weisen Frauen und Männer bieten eine Fülle an verschiedenen Sichtweisen zu diesem Thema der Vergänglichkeit an.
Ob es sinnvoll ist die Vergänglichkeit zu überwinden ist eine Frage, die wohl jeder Mensch nur für sich selber entscheiden kann.
Das akzeptieren der eigenen Vergänglichkeit ist wohl oft mit elementaren Ängsten verbunden, ein Umstand mit dem Kinder viel leichter umgehen können.
Vielleicht ist es hilfreich, wenn die "Vereinten Nationen" ein globales Bildungsprogramm innitieren, dass ein ganzheitliches, allumfassendes Weltbild vermittelt zu dem natürlich auch die Erkenntnis der Vergänglichkeit unseres Planeten im Universum gehört, was einem ethischen Quantensprung im Bewusstsein der Selbsterkenntnis und der Selbstverantwortung in der menschlichen Entwicklung entsprechen kann.
Die Vergänglichkeit meines Lebens wird mir auch immer bewusst, wenn ich die Fragen danach meinen Enkeltöchtern beantworte. Dann weiß ich genau, daß das gesprochene und geschriebene Wort wichtig sind.Die Laborratten wo auch immer sind die Esoteriker der Lebensendeverneiner.Sie sind die Hirnvernebler.Im alten Jahr war ich wandern mit Esel, Enkeltöchtern und Mutter.Empfehlung- wundervoll.
Die Vergänglichkeit lässt sich nicht überwinden.Gerne hier gelesen, daß die Liebe zu einem verstorbenen Menschen nie stirbt.Klingt kitschig ist es nicht, weil verbunden mit dem Gefühl die Erinnerungen, Gerüche und Bilder kommen, wenn Mensch sich darauf einlässt und das kann ebend auch dauern. Und aus der Trauer um die Vergänglichkeit kann ebend auch Aktion entstehen- Spende für die Pflege eines alten Obstbaumes oder oder oder...