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Vier Jahre nach Arnold Gehlens Tod, 1980, erwähnte Helmut Schelsky in einem öffentlichen Brief, zwischen Gehlen und Theodor W. Adorno habe sich in den sechziger und siebziger Jahren ein geradezu familiär-freundschaftliches Verhältnis entwickelt. Ein Nestor der westdeutschen Nachkriegssoziologie, René König, zitiert diesen Hinweis im vierten Band der Geschichte der Soziologie (1981) deutlich degoutiert und als Bestätigung der von ihm unterstellten "Duplizität der Radikalismen" in der Soziologie. Abgesehen von seiner Verstrickung in den Nationalsozialismus - Gehlen beerbte als aufstrebender Jungakademiker nach 1933 mehrere von jüdischen Kollegen "gesäuberte" Lehrstühle - findet der gescholtene Philosoph in der umfangreichen Geschichte ke