Marineblau

FRAKFURTER ABEND Ratsch! Hell kriecht es die schwarze Wade hinunter, oben breitmäulig, nach unten dünnlippig sich kräuselnd und knapp überm Spann vorerst beruhigt. ...
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Ratsch! Hell kriecht es die schwarze Wade hinunter, oben breitmäulig, nach unten dünnlippig sich kräuselnd und knapp überm Spann vorerst beruhigt. Mein aufgeregtes Gewühle fördert noch ein softes Etwas zutage. Es ist schummrig im Hotelzimmer, doch das neue Kostümchen, an einem wundersam-schönen Berlinnachmittag erstanden, beisst schaudernd das bestrumpfte Bein. Eindeutig marine, statt schwarz. Unmöglich! Gehetzter Abstieg in die Katakomben des Frankfurter Bahnhofs. Weibliche Dessous und Strumpfwerk gehören doch zum Touristinnenbedarf.

Ein eigenartiges Wiedersehen mit diesem Ort. Hier, im Saal "Ulm", hat alles einmal angefangen. Das war vor genau zehn Jahren, erinnere ich mich, bei den Treffen eines längst vergessenen Herausgeberkreises.