Zuerst Pfizer, jetzt Astrazeneca. Die Pharmaproduzenten lassen keine Gelegenheit aus, die EU-Kommission zu düpieren. Zuerst hatte der US-Konzern Pfizer „Lieferengpässe“ angekündigt, weil das Werk im belgischen Puurs umgebaut werden soll. Nun, wenige Tage vor der EU-Zulassung des in Oxford entwickelten Impfstoffs, teilte die Chefetage des britisch-schwedischen Unternehmens Astrazeneca mit, man werde die Liefermengen einschränken, weil es Probleme mit einer Lieferkette gebe. Empörung in allen politischen Lagern, weil die Ausfälle nur die für die EU vorgesehenen Impfstoffdosen betreffen.
Dieser vorläufige Höhepunkt im Wettlauf mit dem mutierenden Virus passt in ein Impfdrama, das mit zögerlichen EU-Bestellungen, verschlafener Vorbereitung und föderalem Chaos seinen Anfang nahm. Man muss Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gar nicht mehr vorrechnen, wie viel Impfstoff er hätte beschaffen sollen, wenn ohnehin intransparente Verträge von den Herstellern einfach in den Wind geschlagen werden. Ob die Impfstoffproduzenten die EU an der ausgestreckten Hand verhungern lassen, weil Länder wie die USA, Kanada und Israel mehr bezahlen, weil sich Produktionsausweitungen nicht lohnen oder globale Lieferketten reißen, ist letztlich egal. Die angekündigten Exportkontrollen jedenfalls, mit denen Spahn Astrazeneca nun droht, nützen den Menschen, die verzweifelt auf eine Impfung warten, vorerst wenig.
„The Great Reset“ lautete ein Motto des Davos-Dialogs, bei dem Angela Merkel diese Woche eingeräumt hat, dass es in Deutschland zu langsam gehe mit der Pandemie-Bekämpfung. „Großer Neustart“ – das wäre auch ein gutes Motto für den Umbau einer Wissensproduktion, die heute im privatwirtschaftlichen Patentsystem gefangen ist, das selbst in Notlagen eine bedarfsgerechte Arzneimittelversorgung verhindert. Mit überlebenswichtigem Impfstoff Profite machen zu wollen, ist obszön. Kurzfristig mag der Staat einspringen und Produktionsanreize für die Unternehmen schaffen, wie etwa der Ökonom Moritz Schularick vorschlägt. Aber der Pharmaindustrie Geld hinterherzuwerfen, ist keine Lösung. Höchste Zeit dagegen, dass sich Deutschland und die EU für faire Lizenzvergaben einsetzen. Die Pandemie kann nur weltweit besiegt werden.
Kommentare 50
Die internationale Staatengemeinschaft hat enorme Beträge in die Entwicklung eines Impfstoffes gegen Covid-19 investiert (Operation Warp Speed mit ca. 18 Mia. Dollar, Beteiligung der Bundesregierung Curevac, u.a.m.). Dieses Geld hätten sich die Unternehmen im Normalfall auf den Kapitalmärkten besorgen müssen. Ich weiss nicht, was in den entsprechenden Verträgen alles vereinbart worden ist. Aber setzt man dieses Regierungsengagement mit Venturekapital gleich, dann müssten die Unternehmen im Gegenzug mindestens Liefer- oder andere Verpflichtungen eingegangen sein. Ich hoffe nicht, dass die Regierungen einfach Kapital eingeschossen haben, ohne dabei auf Gegenleistungen, in welcher Form auch immer, zu bestehen. Doch genau das scheint zumindest bei Curevac der Fall zu sein:
„Unternehmerische Unabhängigkeit von mRNA-Unternehmen CureVac bleibt erhalten; der Bund nimmt keinen Einfluss auf geschäftspolitische Entscheidungen.“
Damit sind der Bundesregierung natürlich juristisch per eigenem Zutun die Hände gebunden! Zurück zur eigentlichen Artikelfrage: Ja, den Patentschutz zumindest in Teilen per Notgesetz aufheben! Indien hat diesen Weg bereits schon vor Jahren beschritten. Wobei der Patentschutz hier gar nicht erst zur Debatte stand. Was den Patentschutz im Zusammenhang mit Gesundheit (und anderen Themen) anbelangt: Diese Debatte wird schon seit einer ganzen Weile geführt. Es wird Zeit, zu handeln: Die Erde gehört nicht Konzernen, sondern allen Menschen!
Wenn das (wie so oft) Wenige, was man hört, stimmt, dann handelt es sich bei dem Astrazeneca Impfstoff um einen, für die Überzahl der ersten Runde (80+ alte Menschen) mit einer 8% Wirkung letztlich nahezu unwirksamen Impfstoff. 8% Wirksamkeit ist ein Witz und kein besonders guter.
Wenn dieser Impfstoff nun in geringerem Ausmaß bei uns zur Verfügung steht, wen sollte das jucken? Ich würde mir nur den Geschäftspartner in das rote Buch eintragen.
Bei uns müssen erst mal die Alten geimpft werden, da unsere Bevölkerungsstruktur mit einem Durchschnittsalter von >45 und einem 20% Anteil an Senioren, völlig anders ist, als in Ländern in denen das Durchschnittsalter 22 ist und kaum jemand 80 wird.
Es wird erwartet, dass wir in wenigen Monaten in einem Überangebot an Impfstoffen die Auswahl haben. Solange kann man ja wirklich strategisch impfen bzw. sich impfen lassen. Der Frühling ist auch 2021 unser Freund.
Da ohnehin breite Teile der Welt immunisiert werden müssen, ist es egal, wo begonnen wird. Parallel müssen einige sich ohnehin erst mal weiter schützen.
Und wenn China und Indien den 'Markt' sabotieren und Impfstoffe verschenken, hat das doch auch Charme. Das tun sie nicht ohne Hintergedanken, aber letztlich ist das Motiv dabei egal, wenn andere nachziehen müssen, ist das doch eine de facto Umverteilung in der Zukunft: Reiche Länder greifen tief in die Tasche und die Armen bekommen es geschenkt.
"Der Staat" in der Form von Deutschland oder der EU hat es ja bisher so super hinbekommen mit Corona.
Ich befürchte, wenn mehr Impfstoff da wäre, würde trotzdem nicht mehr geimpft. Denn irgendwas ist ja immer.
In den Studien sind nur 8% der Probanden "Alte". Das sagt nichts über die Wirksamkeit aus.
Dem stimme ich zu.
@Moorleiche:
Das mit den 8% Wirksamkeit kann nicht stimmen. Und der Frühling ist zwar unser Freund, wird uns aber alleine auch nicht retten - falls überhaupt, mit den neuen Mutanten. Ich wiederhole mich, aber das Wichtigste ist es, die Fallzahlen radikal zu drücken.
Gestern bei Maischberger das Duell von Lauterbach und Streeck fand ich ziemlich interessant. Lauterbach sagte, es sei sogar denkbar, dass weitere Mutationen entstehen, gegen die kein Impfstoff wirkt.
Ja, das stimmt, wenn die 8% die Zahl der Alten meint, sagt das erst mal gar nichts über die Wirksamkeit. Gestern war vom 8% Wirksamkeit die Rede, aber oft hört man zum gleichen Thema morens etwas anderers, als abends, also danke.
"Das mit den 8% Wirksamkeit kann nicht stimmen."
Könnte schon, aber Wolftraut hat das ja gerade erläutert, das wird ja aufzuklären sein.
"Lauterbach sagte, es sei sogar denkbar, dass weitere Mutationen entstehen, gegen die kein Impfstoff wirkt."
Natürlich. Genau so, wie es denkbar ist, dass Corona von selbst verschwindet. Mutationen sind Zufallsschüsse, die meisten gehen in den Ofen, aus Sicht der Mutation, d.h. praktisch, sie verschwinden unbemerkt.
Langfristig, so meint man beruhigend, pendelt sich das in der Regel auf ein Gleichgewicht ein, in dem/mit dem sowohl Virus als auch Wirt gut leben können.
Dabei sagt man sich: Wenn das Virus zu aggressiv ist und der Wirt dabei komplett ausgelöscht ist, ist es mit der weiteren Reproduktion des Virus auch gelaufen, weil Viren sich a) nicht selbst reproduzieren können und b) nicht mal eben den Wirt wechseln können.
Aber dahinter steckt der Denkfehler - sofern man unser naturalistisches Weltbild ernst nimmt und zu Ende denkt - dass Viren oder die Evolution irgendeinen Plan oder ein Ziel hätten. Die wollen aber gar nichts, nicht mal überleben oder sich reproduzieren. Insonfern haben sie an diesem stabilen Gleichgewichtszustand auch keinerlei Intereesse (auch "die Evolution" oder "die Natur" hat dies nicht), sondern es treten einfach zufällige Mutationen auf und das sich einpendelnde Gleichgewicht ist das, was übrig bleibt und beobachtet wird, weil der Rest kaputt geht, entweder das Virus oder der Wirt. Aus Sicht des Naturalismus aka "der Wissenschaft" haben natürliche Prozesse gar keine Absichten.
Wir sind allerdings Wesen, die Zuschreibungen, Absichten und Personalisierungen brauchen und so stricken wir daraus Geschichten von Viren, die überleben wollen, einer Natur, die sich wehrt und so weiter. Konsequent naturalistisch gedacht ist das Stuss, ob der konsequente Naturalismus richtig ist, wäre die erweiterte Diskussion.
Allerdings bin ich insofern Purist, als ich sage, wenn schon, sollte man ein Weltbild auch konsequent zu Ende denken, dann sieht man wenigstens schnell, ob und wo es klemmt.
Das stimmt so nicht. Was diese 8 % nicht zuverlässig hergeben, ist die Information über die Art und Schwere von Nebenwirkungen in dieser Altersgruppe.
In CureVac ist die halbe Welt investiert, sogar Elon Musk. Daran dass der Impfstoff auch einmal hergestellt werden muss, hat man noch nicht gross gedacht. So viel ich weiss, ist man immer nich auf der Suche nach einer Firma wie Lonza. CureVac zu zwingen, seine Forschungen einzustellen, macht eigentlich keinen Sinn. Zudem wären die Investitionen flöte. Das sind immerhin 300 Mio. Euro.
Indien ist also die Apotheke der Welt. Und China die Werkbank. Hm, das ist wirklich bemerkenswert. Aber so wirklich überrascht mich das nicht. Nun droht dem Westen also langsam die eigene Wirtschaftsgeschichte auf die Füsse zu fallen. Das ist nicht ohne eine gewisse Ironie! Indien ist übrigens auch im medizinischen Bereich sehr innovativ. Deshalb boomt der Medizintourismus. Vor allem im Bereich von Herzoperationen dürfte Indien in Bälde weltweit führend sein, sowohl qualitativ als auch preislich.
Einfach mal geträumt: eine viertelfähige Regierung mit minimal sechszehntel-linker Ausrichtung, welche Biontech (ein deutsches Unternehmen – Sitz: Mainz !!) mit einem genügend großen Staff übernimmt, den erpresserischen Konzernen aus Schweden und USA sämtliche Geschäftskonten einfriert (in Germany braucht man dazu keine EU) und Produktionsstätten, soweit im Land, zwecks Eigenproduktion requiriert? Und notfalls, um den Ernst der Lage zu verdeutlichen, zwei, drei Dutzend Verhaftungen dranhängt? (Auch diese Herrschaften könnten sich bei Kooperation das Leben beträchtlich erleichtern.)
Theoretisch müßte sowas sogar mit einer Regierung Spahn – Merkel drin sein; selbst die Too-Big-to-Fail-Lufthansa könnte sich weiter an den geschenkten Milliarden erfreuen. Da Spahn & Co. dies nicht tun werden, ist es im Grunde müßig, über die sogenannte »Impfkampagne« (wo ist »Kampagne«, wo wird geimpft?) weitere Worte zu verlieren.
Fazit: Die Bekämpfung der Corona-Pandemie mit Mitteln aus der Steinzeit wird weitergehen – nur weil ein paar kriegsgewinnlerische Pharmakonzerne in Kooperation mit willfährigen Neoliberal-Politikern den Rachen nicht voll genug kriegten.
Weil nicht repräsentativ für die ganze Altersgruppe?
Die Wirksamkeit des Impfstoffs von Astrazeneca ist bei über 65-Jährigen stark gemindert (das gilt aber auch für andere Vakzine), liegt aber nicht bei acht, sondern wahrscheinlich um die 40 Prozent. Das Problem ist, dass das Unternehmen mit ihren Studiendaten etwas salopp umgeht, wie die Vorstellung des Impfstoffs gezeigt hat https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-11/astrazeneca-corona-impfung-wirksamkeit-studie-vertrauen.
Die EMA wird Ende der Woche ein abschließendes Statement dazu abgeben, und was man SO hört, könnte es sein, dass sie den Impfstoff für ältere Menschen nicht empfiehlt. Was aber das Lieferproblem nicht mindert.
"Insonfern haben sie an diesem stabilen Gleichgewichtszustand auch keinerlei Intereesse (auch "die Evolution" oder "die Natur" hat dies nicht), sondern es treten einfach zufällige Mutationen auf und das sich einpendelnde Gleichgewicht ist das, was übrig bleibt und beobachtet wird, weil der Rest kaputt geht, entweder das Virus oder der Wirt. Aus Sicht des Naturalismus aka "der Wissenschaft" haben natürliche Prozesse gar keine Absichten."
Sicher richtig, doch ergibt sich aus dieser Logik eben auch, dass dasjenige, welches "Absichten" (des Über'lebens', besser: der Persistenz, unter welchen Kosten auch immer, - Eigenveränderung/Metamorphose, Bildung neuer "Arten"/Himmelskörper/Daseinsformen wie e.-m. Energie, Umweltfrevel usw. ) - wenn auch zufällig/mutagenisch - IMPLEMENTIERT, dann langfristig den noch absichtslosen Phänomenen in der Persistenz, der Dauerhaftigkeit des eig. Daseins, überlegen ist, und damit zu einem "überproportionalen" (ggü. dem bloß kontingenten Grundprozess) Anteil an den Weltphänomenen heranwächst, - insoweit diese Absichten auch auf - wie stets zunächst kontingente/zufällige, aber eben auch auf die Dauer logisch-natürlich SELEKTIERTE - Erfolgsmittel/Wirkungsrichtungen/Durchsetzungshilfen treffen, bzw. solche diesen Absichten zuwachsen, - oder gar von den nunmehr mit Persistenz-Absichten ausgestatteten Weltphänomenen selbst hergestellt, zumindest wieder gefördert werden usw.: -> Autopoesis. Siehe auch ANT.
Bei uns im Landkreis Uckermark (Brandenburg) wird das Impfzentrum erst am 28.1. eröffnet. Heute wurde es den Bürgermeistern etc. vorgestellt. Geplant 70 Impfungen pro Tag. Impfstoff: Moderna. Es handelt sich um das einzige Impfzentrum im Landkreis und es wird ansonsten nirgends geimpft, ausgenommen die Pflegeheime, die über mobile Teams versorgt wurden.
Ich habe aus eigenem Interesse mal die Impfdauer für einige Risikogruppen ohne Beschäftigte in medizinischen Berufen ausgerechnet: Im Landkreis berechnen sich die Senioren (=> 65 Jahre) und gefährdeten Personen mit Vorerkrankungen auf mindestes 25 % (eher 30 %) von ca. 120 000 Einwohner, also ca. 30 000. Wollen ca. 75 % eine Impfung, wären das 22 500 Personen. Bis diese alle im einzigen Impfzentrum des Landkeises, in Prenzlau geimpft sind (22 500 Personen, 70 pro Tag), bräuchte es 321 Tage, was ohne Wochenenden 64 Wochen für die Risikogruppen beträgt.
Für die genannten Risikogruppen kommen ja vor allem die Impfstoffe von Biontech oder Moderna infrage, weil die einen besseren Erkrankungsschutz bzw. eine höhere Wirksamkeit gewähren als Astra/Seneca, d.h. man kann jetzt auch für diese Gruppen nicht auf die kommende Zulassung der Vektorimpfstoffe verweisen, die evtl. irgendwann mal die Hausarztpraxen verimpfen. Wie passt das alles mit dem Versprechen von Herrn Spahn zusammen, alle Bürger würden bis zum Sommer 21 ein Impfangebot erhalten?
Ich finde, da muss unbedingt eine schnellere Lösung her sowie ein konkreter Plan, wann die Gruppen mit Impfung dran sind. Ich bin persönlich sehr frustriert, dass man als Angehöriger der Risikogruppe vielleicht erst im nächsten Winter einen Impftermin erhalten wird. Ab letzten Sonntag konnten sich theoretisch die > 80jährigen einen Termin geben lassen, praktisch war die Impf-Hotline unerreichbar.
Weisst du, aber als alter Globalisierungskritiker kann ich mir manchmal ein Lächeln einfach nicht verkneifen. Vieles, was heute debattiert wird, wusste- oder erahnte man schon damals in den Neunzigern. Outsourcing, Liberalisierung der Kapitalmärkte, Aufweichung des Arbeitnehmerschutzes, die daraus resultierende Prekarisierung immer grösserer Teile der erwerbsttätigen Bevölkerung, die Umverteilung vom Faktor Arbeit zum Faktor Kapital...
...und passiert ist seither genau: Nichts. Nun droht uns in dieser Krise auch noch unser eigenes Wirtschaftsmodell auf die Füsse zu fallen! Dienstleistungsökonomie, prima! Die ganze oder ein Grossteil der Produktionskapazitäten dahin ausgelagert, wo‘s billig, billiger, am billigsten ist: Die Shareholder wollten es ja so- und die Politik hat immer brav mitgespielt! Lean Management, Just-in-Time (oder On Demand), Nachtwächterstaat, etc. Lauter so oberhohle Floskeln und Plattitüden aus einer Zeit, in der sich der Westen auf lange Sicht selber das Wasser abgegraben hat in seiner schon fast grenzenlosen Gier!
So, genug gepoltert. Bei uns geht gerade die Sonne unter (obwohl sie eigentlich aufgeht). Die Palmen wiegen sanft in der frischen Brise, der Monsun ist dieses Jahr ganz besonders kühl und in der Nachbarschaft wird gerade lautstark eine Hochzeit gefeiert (ca. 120dB). Nicht dass ich Asien vollkommen unkritisch gegenüber stünde, ganz im Gegenteil. Aber z. Z. bin ich wirklich froh, hier zu leben ;-)
„doch ergibt sich aus dieser Logik eben auch, dass dasjenige, welches "Absichten" (des Über'lebens', besser: der Persistenz, unter welchen Kosten auch immer, - Eigenveränderung/Metamorphose, Bildung neuer "Arten"/Himmelskörper/Daseinsformen wie e.-m. Energie, Umweltfrevel usw. ) - wenn auch zufällig/mutagenisch - IMPLEMENTIERT, dann langfristig den noch absichtslosen Phänomenen in der Persistenz, der Dauerhaftigkeit des eig. Daseins, überlegen ist“
Nein, aus dieser Logik ergibt sich das gerade nicht. Aus dieser Logik ergibt sich, dass das eine nette Selbstsuggestion ist, die vom nächstbesten, sehr doofen und ziemlich toten Virus erledigt werden kann. Und es bedeutet nichts.
Aber Sie weisen, m.E. mit Recht, darauf hin und so würde ich das deuten, dass es außer dieser streng naturalistischen Sicht eben noch weitere Perspektiven gibt und die Idee, dass es physikalische, dann intentionale und schließlich diskursive Systeme gibt, die sich aufgrund dieser (konzentrischen und die Komplexität brechenden) Eigenschaften eine Überlegenheit zuschreiben, existiert ja.
Gewöhnlich wettern Sie gegen diese Sichtweise und bezeichnen sie als Herrenreiterei. Können Sie erläutern, wo Sie, aus welchem Grund die/eine Grenze ziehen?
"Können Sie erläutern, wo Sie, aus welchem Grund die/eine Grenze ziehen?"
könnTE ich, habe aber besseres zu tun, als auf den lama könn-zo-ma zu antworten. schon die von ihnen so geschätzte "überlegenheit" ist IHR ding, das SIE in diese konstitution hineinpfrimeln, - aber für das damit verursachte, inhärente gestolper ihrer auffassungen bin ich nicht zuständig.
wie schon mehrfach dargelegt, sind die diskurstechnischen zuordnungen zu ihren beiträgen meinerseits KEIN diskursangebot mehr, sondern eben nur noch aufhänger, - etwa wie man sie für handtücher im bad, cup-boards usw. ordnungshalber eben hat.
Die Älteren sind in den Studien unterrepräsentiert. Wirksamkeitsdaten beruhen bisher nur auf einem kleinen Personenkreis. Kolenda beschreibt in seinen beiden Artikeln auf Telepolis (hier und hier) die Situation sehr detailliert und unaufgeregt. Er kommt für sich zu dem Schluss, dass er sich impfen lassen wird. Er geht übrigens davon aus, dass eine Wirksamkeit von 50 % schon gut ist. Alles darüber ist natürlich besser. Bei Älteren ist jedoch die Immunantwort auf eine Impfung immer geringer, als bei Jüngeren. Zuverlässige Zahlen werden wir erst in den nächsten Wochen erhalten, wenn die Impfkampagnen analysiert sind.
Wie die Impfwirksamkeit berechnet wird, kann man auf Wikipedia nachlesen. Wenn also die Phase 3 sehr schnell mit nur wenigen Menschen durchgeführt worden ist, dann ist die Berechnung der Wirksamkeit, für die man ja Erkrankte in der geimpften Gruppe und solche aus einer nichtgeimpften Kontrollgruppe braucht, unsicher. Dazu kommt, dass die Wirksamkeit nicht nur vom Alter sondern auch von anderen Faktoren abhängt. Um das statistisch abzusichern, braucht viel größere Stichproben.
„könnTE ich, habe aber besseres zu tun, als auf den lama könn-zo-ma zu antworten.“
Sehr überzeugend.
Ungefähr wie das hier:
„schon die von ihnen so geschätzte "überlegenheit" ist IHR ding, das SIE in diese konstitution hineinpfrimeln“
„... dann langfristig den noch absichtslosen Phänomenen in der Persistenz, der Dauerhaftigkeit des eig. Daseins, überlegen ist,“ (dos)
Es bleibt, was es ist, heiße Luft voller Selbstwidersprüche.
Tschüss.
Ja, danke, ungefähr das habe ich mir gedacht.
Was die Impfentscheidung angeht. Jeder wird sie treffen müssen, in meinem Fall wird es so oder so keine sein, hinter der sich zu 100% stehen werde.
Aber das ist im Leben ja nun auch nicht extrem ungewöhnlich.
diese "überlegenheit" bloß in der persistenz/dauerhaftigkeit, hat weniger als 1% mit dem von mir kritisierten überlegenheitsdünkel bzw. der herrenreiterei des dt.idealismus und fortfolgender bis wilber, piaget, habermas mit spahn, merkel, jeschke, moorleiche bzgl. corona-pandemie, impfen, patente usw., zu tun, dem/der sie folgen.
wie sie richtig schreiben, bedeutet diese persistenz eben nichts, ist jederzeit auch als persistenz des je dummen, schlechten und bösen decouvrierbar und auch realiter durch einen kontingenten rülpser des grundprozesses als phänomen austilgbar. das ändert aber nichts daran, dass "absichten" zur beschreibung der phänomenal uns zugewandten welt eine semantische berechtigung bis unverzichtbarkeit besitzen.
PS:
"Hypothetische Szenarien zur Impfstoffwirksamkeit zeigten, dass ein Impfstoff mit einer Wirksamkeit von mindestens 70 % ausreichend gewesen wäre, um die Ausbreitung von COVID-19 in Südafrika einzudämmen.[15] Laut US-Experte Anthony Fauci könnte die Impfstoffwirksamkeit bei einem SARS-CoV-2-Impfstoff letztendlich nur 50–60 % betragen.[16]" (Quelle)
Der Astrazeneca-Impfstoff wäre damit aber so oder so (also auch mit 40% Wirksamkeit) durchs Raster gefallen.
Die Hatz nach dem Impfstoff - oder doch nur ein weiteres Mittel um von der Unbefähigung des Gesundheitsministers Spahn wie auch so manch andere/m Politiker/-in abzulenken.
Vormals Uni Tübingen, jetzt auch die Uni Giessen gingen in die Tiefe des Virus und machten/ machen sich echte Gedanken für Lösungen. Bis dato hat man noch nichts zu diesen Forschungsergebnissen von der Politik gehört bzw. gelesen. Warum ? Dabei war J. Spahn im September in der Uni Giessen (um sich werbewirksam fotografisch zu präsentieren ???) ...
Wie bekannt ist spielen Alter, Gesundheitszustand u. ä. eine wichtige Rolle dabei wie tief dieses Virus eingreift. Als Laie könnte ich mir dennoch vorstellen dass das Immunsystem eine wichtige Rolle spielt. Da viele Pflegeheime gewinnmaximierend arbeiten wollen und der Mensch eine Nebenrolle spielt könnte auch das ein Problem sein.
Jedenfalls ist das was die beiden Uni herausgefunden haben die erste wirklich vertrauenserweckende Perspektive. Gerade auch weil über 5.000 Entwicklungen nun getestet werden können - und eine Produktion des Medikaments noch in diesem Jahr starten könnte.
Link :
Neue Zielstruktur für COVID-19-Therapien entdeckt Gießener Virologenteam identifiziert mit Forscherinnen und Forschern aus Marburg, den Niederlanden und Russland eine für die Vermehrung von Coronaviren essenzielle Enzymaktivität als mögliche Zielstruktur für neue Therapieansätze ... https://www.uni-giessen.de/ueber-uns/pressestelle/pm/fcmh02-21neueransatzfuercoronatherapien
Its about time....aber von wem in unserer Regierung soll die Initiative für den "great reset" getragen werden?
Mir fällt leider niemand ein. Bei der CDU sind große Reformen immer Nebelkerzen. Schließlich leben wir in einer "Marktkonformen Demokratie". Zuerst kommt der Markt, dann die Demokratie....oder zuerst kommt das private Interesse, dann das Gemeinwohl. Dafür steht die Kroko doch. Die würden das Patentsystem niemals auch nur verbal in Frage stellen.
Auf SPON kann man die Zahlen jetzt noch einmal nachlesen.
"Die Stiko begründete ihre Einschätzung damit, dass zur Beurteilung der Impfeffektivität ab 65 Jahren »aktuell keine ausreichenden Daten« vorlägen. »Abgesehen von dieser Einschränkung wird dieser Impfstoff ebenfalls als gleichermaßen geeignet angesehen«, hieß es...
Allerdings war der Großteil der Probanden in diesen Untersuchungen maximal 55 Jahre alt. Nur eine kleine Untergruppe, etwa acht Prozent, umfasste Menschen zwischen 56 und 69 Jahren. Ein noch kleinerer Anteil der Probanden, knapp vier Prozent, waren Menschen über 70 Jahren."
Aus Impfengpass wird also bald Impfüberangebot. Wie abzusehen war. Und es scheint dabei noch schneller zu gehen, als ich dachte. Ein Überangebot habe ich etwa auf Ende Jahr veranschlagt (Liste der Kandidaten).
Das macht Hoffnung, danke für die Informationen!
Ich persönlich wäre ja sowieso für eine Impfpflicht. Aber solange es diese nicht gibt, könnte die langsame Zulassung durch die EMA vielleicht schon den angenehmen Nebeneffekt, das einigen moderaten Impfskeptikern so verkaufen zu können, dass man eben sehr sorgfältig geprüft habe. Meinen Sie nicht?
Kein Problem. Womöglich wird die Welt doch zu einem Dorf:
Kommen die nächsten Schweizer Impfdosen aus Iran oder Ägypten?
„(...) Etwa das National Research Centre in Ägypten, die kasachische Agraruniversität, Helix Biogen in Nigeria, Bharat in Indien und diverse Institute in Iran. Sowie – zwar nicht geografisch, aber inhaltlich exotisch – einer der grössten Tabakkonzerne der Welt. Und auch eine Schweizer Firma ist dabei.“
Es kommt also Bewegung in die Sache. Schliesslich führen viele Wege nach Rom.
Ich hab's vorhin gelesen, AstraZeneca ist ja für die Alten jetzt eh raus, aber das ist im Grunde nicht unser Problem, das aktuelle dürfte das Wettrennen zwischen Impfung (für die Gruppen der ersten und zweiten Priorität) und den mutierten Stämmen sein und ich glaube erneut die Unkenntnis und Ungeduld, wenn es darum geht, was man nun wieder tun kann und was nicht, nach der ersten oder zweiten Impfung und so weiter.
Wir als Gesellschaft sollten ein Interesse daran haben, aufzu klären, ob dieser Impfstoff nicht doch wirkungsvoll ist. Ich habe den Eindruck, dass er ganz im Sinne des Artikels hier schlecht geredet wird, wie auch der russische Impfstoff. beide haben gemeinsam, dass sie wesentlich leichter anzuwenden sind. Man braucht keine aufwändigen Kühlketten und Impfzentren, sondern könnte sie wie die Grippeschutzimpfung vom Hausarzt verabreichen lassen. Außerdem kostet eine Dosis dadurch etwa 2 € während die anderen 30 € verursachen.
Ich bin ohnehin Pragmatiker.
Derweil sehe ich allerdings noch zu heftige Ausschläge bei der Kosten-Nutzen-Relation, so dass ich nicht entscheiden kann, wer, wann, welchen (oder keinen) Impfstoff nehmen sollte.
Wäre schön, wenn sich das Bild etwas klärt.
Unglaublich stümperhaft die Gesundheitsversorgung der europäischen Bevölkerung!
Impfstoffentwickler wurden mit Mio gesponsert. Warum hat man nicht gleich die Patente von ihnen aufgekauft oder wenigstens eine Lizenz mit dem Recht der Lizenzweitergabe?
Zu spät. Da geht nicht mehr viel.
Die EU sollte einfach mal schauen, was es sonst noch an Impfstoff-Angeboten auf diesem Globus gibt. Das wäre zwar ein Eingeständnis des Versagens, aber der Pandemie-Bekämpfung dienlich und Pflicht gegenüber der europäischen Bevölkerung.
Interessante Meldung heute: „Ein Impfstoff aus Havanna“
Kein genbasierter Impfstoff! Vertrauenswürdig. Würde die Impfbereitschaft steigern. Ist aber leider noch nicht verfügbar.
Vielleicht mal anfragen, was möglich wäre? Möglicherweise verkaufen die Kubaner für eine faire Vereinbarung und gutes Geld eine Lizenz? Oder die EU hilft den Kubanern großzügig ihre Impfstoffproduktion zu steigern .... Alleingang Deutschlands ginge natürlich auch.
An der miesen Einkaufspolitik der EU- Kommission, die allerdings von fast allen großen EU- Staatsregerierungen mitgetragen und sogar befördert wurde, Deutschland und Nachbar Frankreich sind dabei gleichermaßen federführend vorgegangen, kann es keinen Zweifel geben. - Allerdings werden sich weder die neue EU- Kommission unter Frau von der Leyen, noch der deutsche Gesundheitsminister und seine Kanzlerin für verantwortlich erklären.
Ausgerechnet jene beiden m- RNA- Impfstoffe, die im Rahmen der 3- Phasen Prüfung auch an Kohorten älterer Probanden erfolgreich getestet wurden und bei diesen Altersklassen kaum an Wirksamkeit verlieren, wurden nicht ausreichend eingekauft, obwohl die Überalterung der EU- Staaten dies doch nahelegte.
Das ist doppelt blöd, weil es sich dabei auch um jene Impfstoffe handelt, für deren sachgemäßen Transport, die Lagerung und die Verimpfung selbst, man auf eine eingespielte und bereits bestehende Gesundheitsversorgungsstruktur angewiesen ist. Die Impfzentren sind vielerorts vorhanden (Leistung und Aufgabe der Bundesländer), die mobilen Teams gehen in Heime und andere Einrichtungen, die Priorisierung nach medizinethischen und infektiologischen Kritierien erfolgte ebenfalls.- Das Alles steht leistungsfähig bereit, aber nun fehlt der Impfstoff.
Aber auch ein anderes Versprechen wurde gebrochen. Bisher ist es nur der Impfinitiative COVAX, verbunden mit GAVI (die "böse Gates- Stiftung"), gelungen, ca. 700 Millionen Impfdosen, für den "Rest der Welt" zu günstigeren Einkaufspreisen, zu sichern. Bis Ende 2021 besteht eine Option auf ca. 2 Milliarden.
Blablabla ist übrigens die Antwort der großen und wirtschaftsstarken Nationalstaaten, die sich bevorzugt eindeckten, sie würden überzählige Ware an bedürftige Länder abgeben.
Die zweimalig zu verimpfenden, hochwirksamen Medikamente, m- RNA für das Spike- Protein oder eben gentechnisch veränderte Chimpansen- Adenoviren, mit einem Gen das für die mRNA- Produktion im menschlichen Körper erst sorgen muss, damit im Anschluss ein antigen wirksames Spike- Protein in den Zellen gebildet wird, taugen wenig für die Infrastruktur in Transformations- und Entwicklungsländern. Der logistische und personelle Aufwand ist groß. Die Einhaltung der Impftermine kaum gesichert.
Wen die reichen Länder sitzenlassen, das ist klar: Die WHO und UNICEF, mit ihrem Verbund aus Spendern, Firmen, privaten Stiftungen und einzelnen Spendernationen (COVAX und Gavi).
Das ist auch aus rein wirtschaftlichen Überlegungen dumm. Wie RAND- Europe (>>Covid-19 and the cost of vaccine nationalism<<) über Modellrechnungen zum Rückgang des globalen GDP einschätzt, führt eine Vernachlässigung der unteren und der mittleren - unteren Einkommensländer zu weltwirtschaftlichen Verlusten zwischen 1,4 Billionen und 3,4 Billionen US- Dollar, was 1,5% bzw. 3,7 % des Welt- GDP entspricht.
Sehr in Zweifel ziehen möchte ich jedoch das Argument, eine Änderung des Patentrechts bringe schneller und sicherer wissenschaftlichen Fortschritt, nicht nur bei Impfstoffen, sondern allgemein in der Forschung und Technologie. Noch viel weniger, erzeugt eine staatliche Kontrolle und Lenkung der Produktion, ohne Profite, ein ausreichendes Angebot an notwendiger Medizin, Technik und produktorientierter Wissenschaft.
Das kann man selbst an der Entwicklung der SARS- Cov2 Medikamente und Impfseren gut nachverfolgen. Ursprünglich beteiligten sich, neben wenigen staatlich gelenkten Forschungsvorhaben in Russland, Indien und China, weltweit über 160 kommerziell orientierte Unternehmen an der Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten für die Akutversorgung der Covid-19 Patienten. Sie gingen ins Risiko.
Im Rennen bleiben derzeit 20-30 Firmen auf vier Kontinenten. Darunter auch "Soberana02" vom staatlichen kubanischen Finlay- Institut. Allerdings gibt es weder aus Kuba noch aus dem Iran, der die Phase 3 Prüfungen maßgeblich durchführen soll, überprüfbare Daten zur Wirksamkeit und Verträglichkeit.
Prominent beispielhaft für einen "Aussteiger" sei Sanofi genannt, die, nachdem sie mit ihrer Forschung ins Hintertreffen gerieten, nun für Pfizer/BioNTech produzieren werden.
Die gesichert höchstwirksamen Präparate, stammen allesamt aus der Firmenforschung oder aus firmennahen Kooperationen mit Universitätsinstituten.
Was für den Pharma- Bereich gilt, der sich nun über fast 120 Jahre profit- und patentorientiert entwickelt hat, gilt selbstverständlich auch für andere Bereiche der anwendungsbezogenen Hochtechnologie.
Beste Grüße
Christoph Leusch
Schimpansen, statt "chimps". C.Leusch
"Sicher zahlt China sehr gut. Wer zahlt hat recht und wird geimpft.....normale kapitalistische Logik, die die EU nicht beherrscht"
Wir haben bei der mRNA-Technologie und den darauf basierenden Impfstoffen zwei Monopole, die den Markt zur Zeit kontrollieren. Wer weiss, welche Absprachen zwischen den den Weltmarkt dominierenden Firmen laufen und was die Gründe für die Lieferengpässe sind. Die reichen Staaten (G20) müssen die Patente für die Impfstoffherstellung der mRNA-Technologie über die WHO aufkaufen und sie allen Staaten und Impfstoffherstellerfirmen zur Verfügung stellen. Damit könnten dann auch Firmen in Indien, China, Afrika, Lateinamerika den Impfstoff produzieren und es gäbe einen echten freien Wettbewerb bei den Marktpreisen. Das allein wäre die einzig internationalistische, solidarische Lösung, für die sich Linke einsetzen müssen, und sie würde die Bekämpfung der Pandemie weltweit effektiv voranbringen.
In meinen Augen wäre gesundheitspolitisch diese Lösung auch unbedingt notwendig, weil man in Zukunft mit Anpassungen der Covid-19-Impfungen an Mutationen und regelmässigen neuen Impfungen wie bei der Grippe rechnen muss.
Es geht mir darum, sich für Voraussetzungen politisch zu engagieren, dass man den mRNA-Impstoff schon jetzt wie ein Generika weltweit herstellen kann. Das würde natürlich die Abhängigkeiten von wenigen Monopolen beseitigen, mehr Kapazitäten schaffen und eine freie Markt-Preisgestaltung statt der Monopolfestlegung ermöglichen.
..."dass man den mRNA-Impstoff schon jetzt wie ein Generika weltweit herstellen kann"...
Da hat einer aber das Pharma - Monopoly noch nicht verstanden. Die Lobby ist so gross und stark das man es NICHT EINMAL schafft "geschwaerzte - Texte- Vertraege" zwischen der EU und Produzenten klarzustellen. Und du traeumst von "GENERIKA".
Na dann viel Spass...
U. v. Leyen ist sicherlich ein Anhaenger con Covid19 mRNA - Generika, nicht dass sie noch KPMG, EY oder Pricewaterhouse anrufen muss um qbz eine erhellende Antwort zu geben.
:-D
Wenn die grossen Monopole nach Ihrer Meinung nichts an den Impfungen verdienen, können sie die Lizenzen doch umso eher freigeben, damit Generika produziert werden können. Ein grosser Teil der Forschung wurde sowieso staatlich mitfinanziert.
Was die Produktionsanlagen betrifft: Auch Pfizer und Moderna haben ohne fertige Anlagen im Hintergrund Impfstoffe verkauft und erst nach der Zulassung sich um den Ausbau gekümmert, weshalb wir die Lieferschwierigkeiten zugesagter Mengen haben. Siehe Meldung von heute bei SPON: "Drittens habe das Unternehmen sein europäisches Produktionsnetzwerk erweitert – von drei Partnern im Dezember 2020, als Biontech seine ersten Zulassungen erhielt, auf aktuell 13 Partner (einschließlich des Werks Marburg)." D.h. Man kann offenbar innerhalb von Monaten Fabriken auf solche Impfstoff-Produktionsanlagen auf der Welt umrüsten. Ich habe immer gelesen, man könne mRNA-Impfstoffe relativ schnell in grossen Mengen herstellen, während man bei vektorbasierten oder Tot-Impfstoffen erst Viren anzüchten muss.
Man kann wegen der Mutationen erwarten, dass Corona-Impfstoffe wie Grippeimpfstoffe zukünftig angepasst und in bestimmten Abständen verimpft werden. D.h. es handelt sich um extrem hohen Bedarf auf lange Sicht, wo die Produktionsanlagen gebraucht werden und die Monopole Profit generieren. Ohne Bilanznachweise bleibt es doch eine reine Behauptung, die Monopole wie Pfizer und Moderne würden an den Impfstoffen nichts verdienen.
"Da hat einer aber das Pharma - Monopoly noch nicht verstanden."
Gerade weil ich es verstanden habe, vertrete ich eine Freigabe der Lizenzen und Patente, weil das im Interesse der ärmeren Nationen auf der Welt liegt.
>>...können sie die Lizenzen doch umso eher freigeben, damit Generika produziert werden können.<<
Zur Wortwahl: Lizenzen werden für Herstellung von Patentprodukten vergeben. Dafür nimmt der Patentinhaber eine Gebühr ein, profitiert also von der Lizenz. Aber der Lizenznehmer könnte natürlich gegen den Linzenzgeber konkurrieren, zum Beispiel wenn er geringere Lohn-/Arbeitsschutz/Umweltschutzkosten hat.
Generika sind Medikamente mit abgelaufenen Patentschutz. Um eine Generikaproduktion von neuen Medikamenten (und Impfstoffen) zu fördern müsste der Patentschutz aufgehoben werden. Denkbar wäre, dass Pharmaforschung grundsätzlich von finanziell besser ausgestatteten und somit Universitäten betrieben wird. Das ist ohne Patentierung möglich.
..."Ohne Bilanznachweise bleibt es doch eine reine Behauptung, die Monopole wie Pfizer und Moderne würden an den Impfstoffen nichts verdienen"...
Deshalb gibt es ja auch so viele geschwaerzte Stellen im Vertragswerk, damit
A:
Lobbyisten ihre Provisionen einstreichen koennen und
B:
Politiker Lobbyisten in Vorkasse zahlen damit sie dann mit allem Know how der Lobbyisten wiedergewaehlt werden.
Win - Win - Situation. Ursula v.d. Leyen hat das bis zur Perfektion verfeinert.
Nix Wissen, Nix Koennen, aber EU - Prinzessin spielen duerfen.
danke für die Präzisierung. Die politische Forderung zielt darauf ab, im Falle der Coronaimpfstoffe nicht auf die Fristen des Patentschutzes zu warten, sondern eben eine sofortige Freigabe der Patente zu beschliessen, damit Generika hergestellt werden können.
..."müsste der Patentschutz aufgehoben werden"...
Bevor das passiert wird Bayer, Celanese, Boehringer Ingelheim etc. etc. etc. den 3. Weltkrieg lostreten. Man muss ja an die Aktionaere denken, die sind wichtiger als der Fahrradfahrer des 21. Jahrhunderts.
"Diese beiden kleinen Unternehmen als Monopole zu bezeichnen ist ein wenig kindisch."
Wenn Sie meinen Text gelesen haben, bezeichnete ich Pfizer als Monopol, was Sie noch eingangs richtig zitieren, anschliessend aber nach Ihrem Gusto auf Biontech verengen, um mir dann eine ein wenig kindische Sichtweise zu unterstellen. Die EU schloss mit Pfizer den Vertrag (!), nicht mit Biontech. Moderna kann man, was die vereinbarten Liefer- und Bestellmengen in die EU betrifft, demgegenüber fast vernachlässigen. Ausserdem haben beide, unabhängig von ihrer Grösse, die bei Pfizer als Monopol "in Reinform" gegeben ist, zur Zeit bei den mRNA Corona-Impfstoffen eine Monopolstellung im Markt. Da gibt es für die Preisgestaltung keinen freien Wettbewerb. Dass Ihnen die Forderung nach Freigabe von Patenten auch im Spezialfall der Corona-Bekämpfung nicht passt, habe ich schon verstanden, dafür braucht es jetzt keine unsachliche Polemik, um das zu begründen, meiner Ansicht nach.
>>...von finanziell besser ausgestatteten und somit Universitäten...<<
von finanziell besser ausgestatteten und somit unabhängigenUniversitäten
>>Bevor das passiert wird Bayer, Celanese, Boehringer Ingelheim etc. etc. etc. den 3. Weltkrieg lostreten. <<
Schon klar.
"Bis dahin ist offensichtlich die Pandemie vorbei..."
Die Pandemie kann evtl. vorbei sein, aber nicht der Bedarf an Impfungen vergleichbar der Grippeimpfungen für die Risikogruppen. Wir müssen mit Mutationen rechnen, die nicht durch die jetzige Impfung abgedeckt sind und es wird in 1-2 Jahren sicher keinen weltweiten Impfschutz bei Covid-19 geben.
"Ähnlich bei den Impfstoffen. Aufwendige Produktion der Vektorimstoffe geringer Preis und jedes Jahr muß ein neuer Impfstoff für die Mutationen entwickelt werden. Da ist zu wenig zu verdienen."
Deswegen lösen die mRNA-Impfstoffe, welche schnelle Anpassungen an Mutationen erlauben, die vektorbasierten allmählich ab.
"Antibiotika und Impfstoffe stellt die Pharmaindustrie ungern her,....Die Pharmakonzerne stellen gerne Produkte her, die der Patient ein Leben lang nehmen muß."
Letzteres ist mir schon klar. :-) Aber auch ein Viagra (Pfizer), das als sehr profitsteigernd präsentiert wurde, nehmen die Zielgruppen nicht täglich, erst ab einem bestimmten Alter und es wird davon viel weniger benötigt und produziert wie Antibiotika z.B., welche in der Tiermedizin im Übermaß eingesetzt werden, ca. 700 Tonnen pro Jahr, weltweit, genauso viel wie in der Humanmedizin.
D.h. bei einem Impstoff, den evtl. jedes Jahr 30 % der Bevölkerung (Risikogruppen et al.) benötigen wie eine Grippeimpfung sieht halt die Kalkulation schon anders aus und wird auch vom Profit interessant für die Pharmabranche nach meiner Meinung.
WuMing, auch Sie, als "Power- Kommentator", der locker in drei Sätzen drei Behauptungen unterbringt, sollten sich gelegentlich ein bisschen fairer und sachgerechter äußern.
>>Die Pharmakonzerne stellen gerne Produkte her, die der Patient ein Leben lang nehmen muß. Solch ein Patient bringt richtig Geld. Beliebtes Geschäftsfeld ist die Onkologie.<<
Tatsächlich ist die Onkologie, sofern es sich nicht um seltene maligne Tumore handelt, ein beliebtes und profitables Geschäftsfeld. Wenn es das nicht wäre, hätten wir heute keine pharmakologische Onkologie. Die allermeisten Chemotherapien werden jedoch nicht ein Leben lang geführt. Therapien jenseits maximal zweier Jahre sind extrem selten.
Aus Zeitgründen kann ich kaum oder nie auf ihre Kommentare eingehen. Mir fällt aber auf, dass Sie innerhalb kurzer Zeit viele Kommentare einstellen, die sich hauptsächlich aus allgemeinen Vorurteilen und populären, gerne geglaubten Pseudowahrheiten speisen.
>>Zwar versterben die Krebspatienten nach so ca. 2 Jahren, aber bei anderen wächst der Krebs nach.....so funktioniert Kapitalismus im Pharmasektor<< - Echt. Das ist hanebüchener Unsinn.
>>Wenn die Packung, N2 150 Euro kosten sollte, bekommt der deutsche Hausarzt einen Herzinfarkt und schreibt lieber war gar nichts auf. Damit ist kein Geld zu verdienen.<< - Auch das ist völliger Blödsinn.
Hausärzte geraten bezüglich der Antibiose oder onkologischer Medikamente nur dann in einige Schwierigkeiten, wenn sie die Therapien nicht begründen können oder wollen, oder wenn sie Medikamente verordnen, deren Indikation und Angemessenheit von klinischen Onkologen und/oder onkologischen Facharztpraxen festgestellt werden muss. Wer eine solche Indikation hat, der erhält in Absprache und sofern die Kontrolle hausärztlich geleistet werden kann, jedes onkologische Medikament, das anerkannt wirkt.
Sollte es gleichwertige oder gar günstigere Arzneien geben, so besteht bei GKV- Patienten jedoch eine Verpflichtung wirtschaftlich zu verordnen. Bei Privatpatienten sind die Regeln mittlerweile oft ebenso streng.
Exkurs: In den USA wird grundsätzlich um die meisten diagnostischen, therapeutischen und operativen Verordnungen im Dreiecksverhältnis Medizinanbieter-PatientInnen- private Kassen verhandelt! - Wer einen Einblick dazu gewinnen will, lese oder höre die regelmäßige NPR- Kolumne "Bill Of The Month", die in Partnerschaft mit "Kaiser Health News" produziert wird.
Einzig ihre allererste Behauptung, mit Antibiotika und Impfstoffen sei mittel- bis langfristig oft weniger Profit zu erzielen, hat eine, in zahlreichen Studien nachgewiesene, Plausibilität.
Gründe dafür:
Weltweit angewandte Medikamente werden zu sehr unterschiedlichen Preisen verkauft, die sich mittlerweile nach den durchschnittlichen Einkommen oder dem GDP/Kopf der Länder richten.
Es gibt bei den meisten großen, überhaupt zur nennenswerten Produktion fähigen, Konzernen eine Mischkalkulation, bei der, in drei- fünf Stufen, Preise nach dem Pro- Kopf- GDP angepasst werden (U.a., hat sich Pfizer für seine Impfstoffe dazu verpflichtet, aber ausgerechnet das neuen BioNTech/Pfizer- mRNA- Serum davon ausgenommen. Recht logische Begründung: Die Entwicklerfirma ist ein Startup und hat bisher kein breites und verkäufliches Angebotsprofil. Soll es weitergehen, auch mit m-RNA gegen maligne Tumore, müssen Gewinne her, denn der Konkurrenzkampf bei den Corona- Impfstoffen wird, bei 20-30 Angeboten in den nächsten 1 1/2- 3 Jahren, extrem hart. Eine deutliche Preisreduktion am Markt zeichnet sich bereits ab.
Ein weiterer erheblicher Teil der Preisreduktion für Antibiotika, Impfseren und andere lebensrettende Medikamente, geht auf Vereinbarungen mit der WHO, UNICEF, Gavi und COVAX zurück, die nicht nur Medikamente, Impfungen und neue Forschungen bezuschussen, sondern auch nochmals Preisreduktionen erhalten. Das trifft u.a. auch auf die SARS-Cov-2 Impfstoffe zu.
Große Transformationsländer kaufen Lizenzen, um einigermaßen leicht zu produzierende Pharmaka im Land herzustellen oder überhupt erst einmal eine Eigenproduktion aufzubauen.
Nach Ablauf des Patentschutzes, manchmal auch schon früher, wenn die Hersteller dem für einen nationalen oder regionalen Markt zustimmen, werden viele Medikamente als Generika produziert.
Fazit: Allaussagen sind heute meist falsch. Es kommt, bei einem sehr komplexen, globalen und differenzierten Markt, auf den jeweiligen Einzelfall an. Ein Beispiel bei den Impfungen: Mit der Polio- Impfung wird praktisch kein Geld mehr verdient. Mit der Impfung gegen humane Papillomviren schon.
Beste Grüße
Christoph Leusch
Ja, die Pandemie kann nur global besiegt werden.
https://www.freitag.de/autoren/meinewenigkeit/corona-wir-brauchen-eine-globale-loesung