Noch ganz klein und schon so teuer

Geschäftsfelder Lebensanfang und -ende des Menschen bergen für die Medizin die größten Profitpotenziale. In der ­Debatte um die künstliche Befruchtung wird das verschleiert
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Zwei höchstrichterliche Urteile haben vor wenigen Wochen in Erinnerung gerufen, dass das Werden und Vergehen des Menschen keineswegs nur ein natürlicher selbstlaufender Prozess ist. Im einen Fall hat der Bundesgerichtshof deutlich gemacht, dass auch bei nicht einwilligungsfähigen Patienten deren mutmaßlicher Wille entscheidend ist und Ärzte gehalten sein können, die Behandlung aktiv einzustellen; im anderen Fall haben die Richter befunden, dass es bislang keine rechtliche Grundlage gibt, die Auswahl von Embryonen bei der künstlichen Befruchtung zu verbieten.

Unsere Vorstellungen von Geburt und Tod und die Verfügung darüber sind nicht substanziell in der Natur verankert, sondern auch ein Produkt der modernen Medizin. „Die Biologie liefert ke