Patienten ohne Grenzen

Gesundheit Ob Kururlaub an der Ostsee oder Zahnersatzreise nach Ungarn: Der Medizintourismus boomt. Der wahre Preis ist unklar
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 24/2018
Drei Stufen Faltigkeit: Glatt glattmachen ließen viele sich, ginge dies, in Thailand oder Tahiti
Drei Stufen Faltigkeit: Glatt glattmachen ließen viele sich, ginge dies, in Thailand oder Tahiti

Foto: Chris McGrath/Getty Images

In Marienbad traf Goethe seine Ulrike. Von Johanna Schopenhauer sind sechs Episteln aus Franzensbad überliefert. Thomas Mann reiste mit vielen anderen seines Formats nach Riva am Gardasee. Gar nicht zu reden vom Monte Verità im Tessin, dem Mekka neurasthenisch angekränkelter Künstler, die dort an der Wende zum 20. Jahrhundert lebensreformerisch gesunden wollten.

Der Konnex zwischen Reisen und Gesundheit besteht von alters her. Aber erst seitdem das Reisen als Kulturtechnik abgesunken ist ins Bürgertum und die unteren Schichten den Globus in Form des Massentourismus mit ihrem eigenen Netz erholungsfördernder Aufrüstung umspannen, ist das entstanden, was man heute Gesundheits- und Medizintourismus nennt. Im ersteren Fall handelt es sich um ambulant oder stat