Mit gebrochener Hüfte auf dem Gang: Warum der Pflegestreik uns alle angeht

Gesundheit Dass die Pflege in Deutschland notorisch unterbesetzt ist und dadurch Patient:innen gefährdet werden, ist bekannt. In NRW streiken die Pflegekräfte deshalb seit knapp zwei Monaten. Warum bekommen sie so wenig öffentliche Aufmerksamkeit?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2022

So ist der Alltag: „Vor ein paar Wochen wurde ein Patient auf unsere Notfallstation gebracht, ich hatte Frühdienst, war alleine, die Ärzte waren nach ihrem 24-Stunden-Dienst noch in den Betten. Dem Patienten ging es schlecht, er hatte zwar nur eine Kopfwunde, bekam aber keine Luft und zeigte auffällige Herztöne. Da musste ich entscheiden, hole ich Hilfe oder suche ich mein Equipment zusammen, weil der Nachtdienst es nicht mehr geschafft hatte, die Schränke aufzufüllen. Oder bleibe ich bei dem Patienten. Man trifft ständig Entscheidungen, von denen man weiß, dass sie schlecht sind.“

Es ist der Alltag auf der Chirurgischen Notfallstation im Klinikum Essen. Seit über vier Jahren arbeitet Lisa Schlagheck dort als Notfallschwester. Dass si