Selektion in der Petrischale

PRÄIMPLANTATIONSDIAGNOSTIK Zum Richtlinienentwurf der Bundesärztekammer
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Oft sind es die unter "Vermischtes" firmierenden Nachrichten, die den mentalen Zustand der Republik beleuchten: Seitdem die pränatale Diagnostik vom Ausnahme- zum Regelfall geworden sei, so wurde vergangene Woche gemeldet, entschieden sich die Frauen in 95 Prozent aller Fälle zur Spätabtreibung (nach der 23. Schwangerschaftswoche), wenn "Trisomie 21", also das sogenannte Down-Syndrom, festgestellt werde. Jede dritte Frau, erklärt der Medizinsoziologe Nippert, hält sogar bis zum Ergebnis der ersten Fruchtwasseruntersuchung ihre Schwangerschaft geheim.

Da heutzutage zehn Mal mehr genetische Störungen diagnostiziert als therapiert werden können, geht der Trend dahin, möglichst früh eventuelle Schädigungen am Embryo festzustellen. Im Falle einer