Sie hätten ja Nein sagen können

Transplantation Jens Spahn will die Organe aller Bürger zu potenziellen Spenden machen. Aber sein Konzept hat Leerstellen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 46/2018
Wenn es um das Innenleben geht, wird es kompliziert
Wenn es um das Innenleben geht, wird es kompliziert

Foto: Imagebroker/Imago

Im März 2018 richtete Thomas Müller eine Petition an Gesundheitsminister Spahn. Seine 2008 als Organspende erhaltene Niere arbeite derzeit nur noch zu 15 Prozent, er sei wohl bald wieder auf eine neue Transplantation angewiesen und habe Angst, zu lange auf ein neues Organ warten zu müssen. In Deutschland betrage die Wartezeit vor einer Nierentransplantation im Durchschnitt zwischen sieben und zehn Jahre, schrieb Müller und forderte Spahn auf, das Transplantationsgesetz zu überarbeiten: Wer nicht explizit widerspreche, solle automatisch als Spender gelten. Über 100.000 Menschen unterschrieben Müllers Petition.

Dramatischer noch ist das Schicksal von Patienten, die auf ein Spenderherz oder eine Lunge warten und für die keine lebenserhaltende alternative