Sie sehen ja übel aus!

Gesundheit Pharmakonzerne und Ärzte geben sich alle Mühe, neue Krankheitsbilder zu kreieren. Der Selbstoptimierungsdruck macht etliche Menschen zu willigen Patienten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2016
Wie die Pharmaindustrie Krankheiten erfindet, um Milliarden zu verdienen
Wie die Pharmaindustrie Krankheiten erfindet, um Milliarden zu verdienen

Montage: der Freitag, Material: Silver Screen Collection/Getty Images, Fotolia

Ein schon etwas älteres Paar sitzt zusammen im Bett. Auf dem Nachttisch des Mannes liegt gut sichtbar Viagra, auf dem der Frau eine Packung Addyi. „Wie lange wirkt denn deine?“, fragt der verunsicherte Mann seine Partnerin. Diese Cartoon-Szene nimmt die vergangenes Jahr von der amerikanischen Gesundheitsaufsicht FDA zugelassene Potenzpille Addyi auf die Schippe, die abflauender weiblicher Lust auf die Sprünge helfen soll.

Auch auf dem Gebiet des pharmakologisch erzeugten Sex ist jetzt Gleichberechtigung angesagt: Flibanserin, eigentlich ein Mittel gegen Depression, ist im Gegensatz zu Viagra nicht blau, sondern rosa und greift in den Stoffwechsel des weiblichen Gehirns ein. Es wird nun, nachdem Boehringer Ingelheim das Handtuch geworfen hat, von einem amerikanischen Ko