„Wir müssen uns von Suggestionen befreien“

Medizin Die Internistin Gisela Schott über Medizin und Marketing
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2016
Der Handel mit Krankheiten ist für die Pharmabranche ein lukratives Geschäft
Der Handel mit Krankheiten ist für die Pharmabranche ein lukratives Geschäft

Montage: der Freitag, Material: iStockphoto, Getty Images

der Freitag: Frau Schott, ich fühlte mich total antriebslos heute Morgen. Könnte das das Symptom einer Krankheit sein?

Gisela Schott: Sicher gibt es Personen, die Ihnen sagen, das könnte ein Krankheitssymptom sein, und Ihnen vorschlagen: „Füllen Sie mal unseren Fragebogen aus!“ Wenn Sie ein Mann wären, würden Fragen kommen wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Muskelschwäche und dergleichen. Wenn man die Ergebnisse dann zusammenfasste, würden Sie vielleicht zu einem Arzt überwiesen werden. Der könnte dann, wenn er entsprechend angeleitet ist, auf die Idee kommen, es könnte ein Testosteronmangel vorliegen, und das entsprechend therapieren.

Gibt es dafür noch andere Beispiele?

Ein typisches Beispiel wäre das Burn-out-