Zuhause im Netz

In der philosophischen Verweisfalle Rita Kuczynski erfindet eine neue Frau
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Von ihrer Begeisterung für die Errungenschaften der technischen Zivilisation hat sie nie einen Hehl gemacht, am liebsten, erzählte sie mir einmal, sei ihr das Handy. Das war zu einer Zeit, als das Nervgerät nur als Telefon nutzbar war und sie auf den Fax- und Mail-Versand noch verzichten musste. Als ich ihr vor einem Jahr wieder begegnete, in einer völlig neuen Wohnumgebung, schwärmte sie noch immer vom globalen Dorf, in dem man, egal in welcher entlegenen Ecke, jederzeit erreichbar sei. Für manche ist das mittlerweile eine unangenehme Vorstellung; doch irgendwie, findet Rita Kuczynski, sind wir alle Nomaden, auf der Suche nach Orientierungspunkten im Netz.
Von daher ist es sicher kein Zufall, dass in ihrem neuen Roman Die gefundene Frau eine Obdachlose und da