Die Gewalt des Zusammenhangs

Dichterin ohne Volk Zum Werk der Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek
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Die Freude war sehr groß, als die Nachricht gleich einer Bombe einschlug, dass Elfriede Jelinek den diesjährigen Literaturnobelpreis erhält. Ebenso die Zustimmung und das Einverständnis aller in Eile Befragten und aller sich pünktlich äußernden Kritiker und anderen Fachleute des deutschsprachigen Kulturbetriebs. Doch kaum war das erste kollektive Anstoßen auf den Nobelpreis vorbei - den zweiten schon in so kurzer Zeit (nur sieben Jahre nach Günther Grass) für ein deutschsprachiges Werk - da mehrten sich die gequälten Reaktionen in den Zeitungen und die Substantivketten, mit denen man die Autorin belegte, um sie zu kennzeichnen, versammelten noch einmal alle Gesinnungs-, Hass-, und Wutmetaphern, unter denen ihr Schreiben schon immer mis