Kleiner David gegen großen Goliath

Regierungsbildung in Israel Amir Peretz, Chef der Arbeitspartei, will sich als Verteidigungsminister zum künftigen Ministerpräsidenten hoch dienen
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Wenn man jemandem eine Falle droht, schreit man: "Pass auf!" Aber was soll man tun, wenn jemand sehenden Auges auf eine Falle zusteuert? Der Vorsitzende der Arbeitspartei, Amir Peretz, ist im Begriff, Verteidigungsminister zu werden - und er weiß, dass dies eine Falle ist. Warum tut er es trotzdem?

Seine Motive sind gewiss verständlich. Um einen fundamentalen Wechsel in Israels Sozialpolitik zu bewirken, muss er Premierminister werden, doch braucht in diesem Land - wer in ein solches Amt will - eine militärische Visitenkarte. Die jüngsten Wahlen haben dies erneut bestätigt: Peretz wollte als "sozialer" Kandidat gewinnen, und alle Umfragen bewiesen, dass er tatsächlich von einer Mehrheit als der glaubwürdigste Kandidat für soziale Belange wahrgenommen