Kein Gruppenbild mit Taliban

Afghanistan/USA Die USA finden plötzlich Gefallen an einer Art OSZE in Zentralasien. Sie wollen ein regionales Sicherheits­system, das zugleich ihre militärische Präsenz festschreibt
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Bald sollen auf dem vorweihnachtlichen Bonner Petersberg die Weichen für die Zukunft Afghanistans gestellt werden. Geladen sind 90 Staaten und 15 internationale Organisationen. Bevor diese Gemeinschaft ihre Gaben für ein allseits konsensfähiges neues Szenario am Hindukusch auf den Festtisch legt, muss einiges geschehen. Es fehlt das Gruppenbild mit Taliban. Mullah Omar und seine Getreuen wollen sich partout nicht an den Friedenstisch zwingen lassen. Verhandlungen, die US-Diplomaten angeblich vor Kurzem in Deutschland mit dem Omar-Vertrauten Tayyab Agha führten, sorgten für schallendes Gelächter in pakistanischen Taliban-Refugien. Der Mann war ein Schwindler, ganz so wie der kleine Tabakverkäufer aus Quetta, der im Vorjahr Tausende von Dollars eingestriche