Hauptstadtflucht verjährt nicht

Berliner Abende Kolumne
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Mit den Jahren wird das Leben einer Durchschnittsautorin ohne eigenes Zutun immer seltsamer. Man wird plötzlich rückwirkend in die Biographien von NobelpreisträgerInnen und anderen Literatur-Stars verstrickt, und ab und an kriegt man eine Mail aus Berlin. Der berühmte Kolumnist M. meldet sich, ein Freund aus alten Tagen, wo man die Welt gemeinsam hasste und sich gegenseitig die Steigbügel zur Himmelsleiter hielt. Ein Highlight für ein Landei wie mich, das mitten in einem schwäbischen Kaff hockt - in einem Erdgeschossbüro, das auf eine Arztpraxis hinausgeht. Von früh bis spät: arme, alte und kranke Menschen. Und fünfmal am Tag läuten die Kirchturmglocken; wenn es eine Trauerfeier gibt, einmal mehr.

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