Kommentare, wie "die Lizenz zum Ausschlachten" bin hin zu Rechenmodellen, wie diese Einkünfte wohl anzurechnen seien, machten die Runde. Dass die Angelegenheit später vor dem Oberbürgermeister landete, ist dabei nicht von Relevanz. Es zeigt nur einmal mehr, wie manche Amtsträger ticken und wenn sie die Macht dazu haben, sogar handeln würden.
Diese Ansätze scheinen jetzt auch realpolitisch im Gesundheitsministerium von Jens Spahn Stück für Stück um sich zu greifen und niemand hebt das Stopp-Schild. Selbst die Kanzlerin ließ vermelden, dass die Widerspruchslösung für sie akzeptabel sei, ohne darüber nachzudenken, was das in Gänze bedeuten könnte:
WENN DAS GELD ÜBER LEBEN ODER TOD ENTSCHEIDET
In den USA sehen viele Patienten ihren Arzt erst dann, wenn sie über die interne Datenautobahn gefahren sind. Ein Klick auf den Computer reicht, um zu wissen, ob und wo der vielleicht nicht ansprechbare Patient arbeitet. Seine Einkommensverhältnisse liegen vor. Aufgrund dieser Parameter braucht der Arzt nicht mehr viel tun. Ein Klick und in Sekundenschnelle erscheint die einkommensadäquate Behandlungsmethode auf dem Sreen.
Jetzt stellen wir uns einmal vor, in einem deutschen Klinikum liegt ein gerade verstorbener Sozialleistungs-Empfänger und auf der einige Stockwerke höher gelegenen Privatetage zur gleichen Zeit ein arabischer Scheich, ein "wichtiger" Politiker oder der Vorstandschef eines DAX-Konzerns, der dringend ein neues Organ benötigt. Wer kann und will den Beweis antreten, ob es einen Zusammenhang zwischen dem leider Verstorbenen und dem Scheich, dem "wichtigen" Politiker oder dem Vorstandschef eines DAX-Konzerns gibt?
In einem Land, in dem Menschen unter den Nützlichkeitsaspekt fallen, Sozialpolitik privatisiert und digitalisiert wird und Krankheiten nach Effizenz bewertet werden, kann die Antwort zu dieser Politik nur "NEIN" heißen.
VERWERTUNG IN SEKUNDENSCHNELLE
Der Jurist Prof. Wolfram Höfling hat vor Kurzem auf eine weitreichende Praxis im Transplantationszentrum Pittsburg / USA verwiesen, in dem nach einer "ganz kurzen Wartezeit" bereits Organe entnommen werden können. "Nach 90 bis 120 Sekunden Herzstillstand kann keiner ernsthaft behaupten, dass diese Menschen tot sind, aber trotzdem funktioniert dieses größte Transplantationszentrum der Welt", stellte er fest.
Auch der Ethikrat weist darauf hin, dass in anderen Ländern Menschen nach einem fünf- bis zehnminütigen Herz-Kreislauf-Stillstand bereits als hirntot gelten und als Organspender in Frage kommen. Hier sollten also für jeden die Alarmglocken schrillen, bevor es die Todesglocken sind.
SELBSTBESTIMMUNG AUSGEHEBELT
Wie der Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Peter Dabrock, weiterhin ausführte, ist die geplante Widerspruchslösung ein tiefer Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht über den eigenen Körper. Man könne Schweigen nicht einfach als Zustimmung auslegen.
Nach dem Gesetz, Demenzkranke als Probanden für die Pharmaindustrie einzusetzen, ist das nun der zweite Skandal. Siehe hierzu (https://www.freitag.de/autoren/initiative146/demenzkranke-probanden-der-pharmaindustrie).
Kommentare 5
Danke für den Beitrag ! Da haben Sie ganz recht. Das sehe ich auch so. Ich hoffe auch noch, dass dieser Vorschlag demnächst wieder gekippt wird......
Solange hergegangen, propagiert und auch geglaubt(sic) wird, der Mensch sei lediglich ein "höheres Tier", er stamme vom Tier ab, solange wird man auch solch höheren Viechereien hinnehmen müssen. Leider.
P.S.: "... ein gerade verstorbener Sozialleistungs-Empfänger ..." Es sollte sich solangsam rumgesprochen haben, daß Organe von Verstorbenen sich nicht zu Transplantationszwecken eignen, weil eben tot. Hirntod ist die Definition eines graduellen Komastatus und KEIN Tod!
Widersprechen, wenn man aus den hier verständlichen Gründen seine Organe vollständig mit ins Grab oder Urne nehmen will, ist leichter als sich mit dem traurigen Eventualfall eines Hirntoten potenziellen Organspenders auseinanderzusetzen. Darum habe auch ich keinen Organspendeausweis. Wer dann schließlich meine Organe erhält, der kränkelnde Milliardär oder der immunologisch passende Patient, das kann keiner vorher verfügen. Die Aufgabe besteht doch darin, das Gesundheitssystem zu entkriminalisieren. Herr Spahn arbeitet gerade am Gegenteil. Ein Widerspruch oder ein Spenderausweis hat darauf gar keinen Einfluss. Wir müssen unsere Gesellschaft vom Organisierten Verbrechen befreien. Dazu müssen wir dieses aber vorher an den richtigen Stellen lokalisieren. Nicht nur im Miljöh!
🎈Die Aufgabe besteht doch darin, das Gesundheitssystem zu entkriminalisieren. Herr Spahn arbeitet gerade am Gegenteil.🎈
Das glaube ich aufs Wort! Herr Spahn, aalglatt & skrupelos.
Es steht zu befürchten, daß die wirtschaftliche Effizienz irgendwann einmal jeden Bürger einbeziehen wird, wenn irgenein Organ dringend gebraucht wird bzw. gewinnträchtig verkauft werden kann.
Auf der Treppe zur Unmenschlichkeit gehen wir Stufe für Stufe hinab.
Bei DER Regierung wundert mich gar nichts mehr.😡
Diese Widrspruchsloesung ist ein Projekt, dass dem Denken von SS-Mediziners entspricht: Wir brauchen die Organe, egal wie.
Offensichtlich reichen die Organe indischer Kinder und Jugendlicher nicht mehr aus, um die Organ-Nachfrage der D-Mediziner zu befriedigen. An den Transplantationen wird von den Blaukitteln ja auch bombig verdient. Da muss der Nachschub rollen.