Noch vermittelt ein gut gelaunter Gesundheitsminister in der Öffentlichkeit Gelassenheit und verspricht, man wäre auf alles vorbereitet und hätte notfalls alles im Griff. Jetzt sollten bei den Bürgerinnen und Bürgern die Alarmglocken schrillen. Bereits ohne Epidemie sind heute Hunderte von Medikamenten im Alltag nicht jederzeit lieferbar.
Seit 2013 beschäftigen sich die Behörden mit Lieferengpässen in der Medikamentenversorgung.Vor drei Jahren gab es in einem chinesischen Pharmawerk eine Explosion. Fünfzig Prozent der Weltmarktproduktion von Reserveantibiotika entfielen mit einem Schlag. Darüber ist die Politik galant hinweg gegangen. Notstand im Apothekerregal? Wen interessiert es? Es ist ja so schön billig, alles aus Fernost zu beziehen. Medikamente unterliegen ebenso dem Markt wie Kartoffelchips.
Was also, wenn das Corona-Virus dazu führt, dass der Medikamentenexport nach Deutschand und Europa zum Erliegen kommt? Nun könnte es sich rächen, dass Deutschland seine Daseinsvorsorge in die Billiglohnländer verlagert hat und nicht mehr über eigene Produktionskapazitäten verfügt. Sogar Reserveantibiotika Piperacillin und Tazobactam sind betroffen.
Für die Zwecke der zivilen Verteidigung, zur Versorgung der Zivilbevölkerung, der Streitkräfte und anderer Bedarfsträger darf in die Bereiche Arbeit, Ernährung, Verkehr, Wasserversorgung, Wirtschaft, Post- und Telekommunikation eingegriffen werden. Das wird durch die Sicherstellungsgesetze ermöglicht. Das Wort Gesundheit kommt in dieser Aufzählung nicht vor.
Halten wir also fest: Die Versorgung der Zivilbevölkerung ist eine Staatsaufgabe, die aus Kostengründen nicht mehr wahrgenommen wird. Sie wurde privatisiert und auf obskure Drittstaaten verlagert.
Konfuzius sagt: «Wer das Morgen nicht bedenkt, wird Kummer haben, bevor das Heute zu Ende geht.» Eine Weisheit, die sich unsere Repräsentanten dringend zueigen machen sollten.
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