Der Schirmherr

Kunst Michel Heurtault fertigt in seinem Pariser Atelier edelste Sonnen- und Regenschirme. Es ist eine Bastion gegen billig produzierende Luxusmarken
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 03/2018
Für trocken-bedeckte Tage ist leider noch gar kein Schirm erfunden worden. Man wartet dann auf Sonne oder Pladdern
Für trocken-bedeckte Tage ist leider noch gar kein Schirm erfunden worden. Man wartet dann auf Sonne oder Pladdern

Foto: Franck Fife/AFP/Getty Images

Der Wind scheucht dunkle Wolken vor sich her. Kaum ein Lichtstrahl durchdringt die Pariser Luft. Am Himmel nur die grauen Zinkdächer, auf den Straßen hektische, zur nächsten Metrostation eilende Menschen, geduckt unter Schirmen, die Gesichter mürrisch. Unter den Arkaden des „Viaduc des Arts“ findet man Unterschlupf. Die ursprüngliche Eisenbahntrasse wurde zu einer zauberhaft bepflanzten Promenade umgestaltet, die von der Bastille bis zum Rathaus des 12. Arrondissements führt. In ihren Torbögen aus Backstein versammeln sich seit Mitte der 90er Jahre die feinsten Kunsthandwerker der Hauptstadt: Parfumeure, Textildesigner, Silberschmiede, Kunsttischler, Täschner und der edelste Schirmmacher Frankreichs, Michel Heurtault.

Das französische