Eroslose Zone

Lustbefreit 17 Autorinnen erzählen von Sex und Macht. Dass Frauen nicht immer nur Opfer sein müssen, fällt dabei den wenigsten ein
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2018

Die Neunziger. Es war eine Zeit, in der metoo ein Schimpfwort war. Metoo war kein Aufschrei, sondern eine Abwertung, gleichbedeutend mit „Trittbrettfahrer“, „unkreativ“, „für den Markt irrelevant“. Dann kam der Hashtag: ein stürmisches Aufbegehren, das Solidarität bekundete, schnell aber im Klagediskurs der Opfer unterzugehen drohte. Svenja Flaßpöhler ließ diesen historischen Moment nicht ungenutzt und appellierte in ihrem gleichnamigen Büchlein an die „potente Frau“, eine Frau, die ihre sexuelle Vitalität anerkennt, eine Frau, die Macht nicht verteufelt, wohl aber einzäumt. Für Literatinnen eine äußerst produktive Zeit! Ein epochales Thema wie „Sex und Macht“ schreit nac