Hetze und Poesie

Literatur Wie Hass in Bildern wirkt, zeigt der Kulturwissenschaftler Daniel Hornuff
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2020
Psychopathischer Frauenmörder, Hollywood-Style: Robert Mitchum 1955 in „Die Nacht des Jägers“
Psychopathischer Frauenmörder, Hollywood-Style: Robert Mitchum 1955 in „Die Nacht des Jägers“

Foto: United Artists/Imago Images

Hass blitzt in unserem Gedächtnis vor allem als Tattoo auf. In unsere Erinnerung eingegraben hat sich das ikonische Bild von vier Buchstaben auf Fingerknöcheln, gepaart mit seinem sympathischeren Gegenstück, der Liebe. Hate/Love sind die tiefsten Gefühle, die ein Mensch zu empfinden mag. Beide gehen unter die Haut. „I got you under my skin“ oder schmerzhaft blau unter die Epidermis gestochen.

Hass manifestiert sich in einer unheiligen Trias: körperlich, sprachlich und visuell. Daniel Hornuff, Professor für Theorie und Praxis der Gestaltung in Kassel, versucht die visuelle Dimension des Hasses zu durchdringen. Für die im Verlag Klaus Wagenbach von Annekathrin Kohout und Wolfgang Ullrich herausgegebene Reihe Digitale Bildkulturen analysiert er En