„Kino soll erotisieren“

Jacques Audiard im Interview Der französische Regisseur spricht über den weiblichen Blick, kriselnde Männlichkeit und das Spiel mit sexueller Identität
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2022

Jacques Audiard sitzt ungeduldig an einem langen Konferenztisch in einem Hotel am Gendarmenmarkt in Berlin. Höflich fragt er, ob er eine rauchen dürfe. Auf dem kleinen Balkon steckt er sich eine Zigarette an und plaudert über Berlin, wo er gerade seinen neuen Film Wo in Paris die Sonne aufgeht bewirbt. Der Film über vier junge Menschen und deren amouröse Verstrickungen im hippen 13. Arrondissement der französischen Hauptstadt feierte vergangenes Jahr in Cannes Premiere, am 7. April kommt er in die deutschen Kinos. Ein Gespräch über die Kraft der Verwandlung, erotische Energie und falsche Versprechen.

der Freitag: Monsieur Audiard, Ihre Filme sind exemplarisch für ein „Kino der Krise“: Krise der Männlichkeit, Krise der Liebe. Wori