Reißende Haut

Stereotyp Holzbeine als Pfand, psychopathische Hunde – und die Frage, wie sehr der Mensch Rache braucht: „Ein Job für Delpha“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2017

Wer wünscht sich nicht die perfekte Gebrauchsanleitung für Rache? Ohrfeigen haben wir uns alle schon eingefangen vom Ex, vom Chef, vom Nachbarn. Im Normalfall wird gezetert, man schaut sich den „Paten“ an und ergötzt sich an Rachefantasien. Dann vergisst man die ganze Chose.

Was aber, wenn einen das Leben so böse straft, dass ein tröstlicher Rachegedanke nicht genügt, der Ruf nach Vendetta unerträglich wird? Hard-Boiled-Krimiautoren erquicken uns dann mit geflügelten Rachegöttinnen im Blutrausch oder eisigen Vendetta-Queens mit einem IQ, der Kasparow in die Flucht schlägt.

Ganz anders die Texanerin Lisa Sandlin in ihrem Debütroman Ein Job für Delpha. Auf den ersten Blick handelt es sich um eine Private-Eye-Geschichte mit