„Einmischung braucht Kuba nicht“

Interview Der Sozialwissenschaftler Julio César Guanche sieht in einem erneuerten Sozialismus die beste Lösung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2021
Bei den Protesten gegen die Regierung (hier am 11. Juli) gab es auch Verletzte
Bei den Protesten gegen die Regierung (hier am 11. Juli) gab es auch Verletzte

Foto: Adalberto Roque/AFP/Getty Images

Zunächst haben die Sicherheitskräfte bei den sozialen Protesten in Kuba mit Härte reagiert. Dann gab es ein Dialogangebot der Regierung, der bewusst sein dürfte, dass die Versorgungslage in den 1990er Jahren prekärer war als heute, doch auf mehr Verständnis stieß. Die Blockade des Internets, der Apagón, ist mittlerweile wieder aufgehoben.

der Freitag: Herr Guanche, was ist am 11. Juli auf Kuba tatsächlich passiert?

Julio César Guanche: Es gab Proteste in sechs der 15 Provinzen und an gut 60 Orten, die mehrere Tausend Menschen erfassten. Es zirkulieren zwar stark übertriebene Zahlen zu den Beteiligten, dennoch kam es zur größten Welle des sozialen Protests seit 1959. Es gab dann einen digitalen Apagón, der uns drei Tage ohn