Bush ist kein Cowboy

Mythos Wildwest Mountain-Men und Trapper stehen für eine Sozialgeschichte, die mit dem derzeitigen US-Präsidenten absolut nichts zu tun hat
Exklusiv für Abonnent:innen

Seit dem Anschlag auf das World Trade Center war häufig von einer Zivilisation die Rede, die gegen die Barbarei stehe, und von George W. Bush als besonnenem Staatsmann, der nicht wie ein "wildgewordener Cowboy" um sich schieße.

Unbehagen fühlte ich während einer Demonstration gegen den Afghanistankrieg, auf der Plakate die Amerikaner und die Deutschen für so ziemlich alle Gräuel der Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts verantwortlich machten - dies auch unter einem Bild von George W. Bush als Cowboy mit rauchenden Colts in der Hand und Otto Schily als Sheriff - eine Bildhaftigkeit, die historische Wirklichkeit in einem reaktionären Sinn verschleiert. Denn der platte Antiamerikanismus wählt einen Vergleich, der auf einem Cowboy-Bild basiert, welches die