„Die Arbeitskraft mit 65 hängt vom Beruf ab“

Im Gespräch Eine spätere Rente treibt diejenigen mit den härtesten Jobs in Altersarmut, sagt der Sozialökonom Ernst Kistler
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Der Freitag: Herr Kistler, endlich hat die Regierung ihren Bericht zur Beschäftigung der Über-55-Jährigen vorgelegt – und das Resultat ist Verwirrung. Ministerin Ursula von der Leyen sagt, die Zahlen belegten, dass die Erwerbstätigkeit Älterer stark ansteige, die Einführung der Rente mit 67 mithin vertretbar sei. Die Gewerkschaften sagen das Gegenteil. Wie geht das?

Ernst Kistler: So ein Widerspruch ist das gar nicht. Die Zahl derer nimmt ab, die bislang nie in der Statistik auftauchen – etwa die Hausfrauen. Es rücken die Jahrgänge ins rentennahe Alter, die etwa eine höhere Frauenerwerbsquote haben. Gleichzeitig gibt es mehr, die arbeitslos gemeldet sind.

Auch laut Bundesanstalt für Arbeit ist die Zahl Älterer mit Job gestieg