"Lobbyismus ist immer ein Geflecht"

Interessen Die ARD skandalisiert die Rolle des "Drücker-Königs" Maschmeyer bei der Renten-Privatisierung. Doch an der Riester-Rente haben viele mitgewirkt, so die Ökonomin Wehlau
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Der Freitag: Frau Wehlau, diese Woche erregte eine ARD-Dokumentation über den „Drücker-König“ Carsten Maschmeyer, Gründer des Finanzberatungskonzerns AWD, Aufsehen. Hat eine Einzelperson wie Maschmeyer den Deutschen die Privatisierung der Renten beschert?

Diana Wehlau: Nein. Die Einführung der Riester-Rente ist nicht auf eine einzelne Person herunterzubrechen, so schillernd diese auch sein mag. Die Teilprivatisierung der Rente im Jahr 2001 war besonders stark durch die Finanzlobby beeinflusst, soviel ist klar. Aber hierbei handelt es sich um ein Geflecht aus vielen Akteuren: Banken, Versicherungen und auch Finanzdienstleister wie AWD.

Es gibt viele „Strukturvertriebe“, wie die Versicherungs-Drückerkolonnen heißen: Neben AWD sind das