Vergesst Guttenberg

Posterboy Die Debatte über die Verteidigungspolitik leidet unter der Fixierung auf eine Personalie. Afghanistan und die Wehrreform sind wichtiger
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Wer hätte gedacht, dass Gerhard Schröder in Karl-Theodor zu Guttenberg einen so gelehrigen Schüler findet. Wobei sich beim Verteidigungminister eher noch als beim ehemaligen Kanzler die Frage stellt, ob er mit „Bild, BamS und Glotze“ regiert, oder ob die Bild durch ihn regiert. Deutlicher sogar als im Kundus-Komplex Ende 2009 wird angesichts der Affären-Serie der vergangenen Tage, dass Guttenberg in den Bild-Redakteuren die loyalen Berater findet, die er im eigenen Haus zu vermissen scheint. Wenn die Bild findet, der Kapitän der Gorch Fock müsse weg, wird er prompt seiner Aufgabe entbunden. Die nächste vorteilhafte Titelzeile samt Aufforderung zur Kanzlerschaft ist gesichert.

Die deutsche Verteidigungsdebatte hatte immer einen Hang zur Personal