Der Krieg im Sudan und das Schweigen der Welt

Meinung Der Westen schenkt der katastrophalen Lage im Sudan viel zu wenig Aufmerksamkeit. Länder haben ihre Bürger evakuiert und Auslandsvertretungen geschlossen – dort liegen mitunter noch Pässe, die Sudanesen, die fliehen wollen, brauchen
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Rauch über der Hauptstadt Khartum
Rauch über der Hauptstadt Khartum

Foto/AFP/Getty Images

Seit fast drei Wochen herrscht Krieg im Sudan. Am Samstag, dem 15. April, ist ein gewaltsamer Machtkampf zwischen dem Militär und der paramilitärischen Miliz RSF ausgebrochen, unter dem vor allem die Zivilbevölkerung leidet. Sie ist der Verlierer dieses Krieges – doch von Solidarität mit den sudanesischen Bürger*innen ist nichts zu bemerken.

Mitten ins Herz der Hauptstadt Khartum wirft die Luftwaffe der Armee Raketen auf Stützpunkte der Miliz, die sich in Wohngebieten verschanzt hat. Dort vertreibt die Miliz Bewohner*innen aus ihren Häusern, plündert Geschäfte und vergewaltigt Frauen. Im Westen des Landes, in Darfur, in den Städten Al-Fashir, Nyala und Al-Gineina, tobt der Kampf ebenso. Die dort seit Langem bestehenden Flüchtlings