Die Risiken niedrig dosierter Strahlung

Erfahrungsbericht Em. Prof. Dr. rer. Nat. Inge Schmitz-Feuerhake berichtet in der "taz" über ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Thema.

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Vorgestern, am 28.10.2013 erschien in der "taz" ein Beitrag, der nicht nur mich sehr nachdenklich stimmt. Ganz offensichtlich gibt es ein Zusammenwirken von Politik und Energiewirtschaft, die tatsächlich vorhandenen Risiken durch sog. "niedrige Strahlung" kleinzureden, bzw. das Bekanntwerden zu verhindern.

Was Em. Prof. Dr. rer. Nat. Inge Schmitz-Feuerhake darüber berichtet ist hochinteressant und sollte weiter bekannt gemacht werden.

http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ku&dig=2013%2F10%2F28%2Fa0069&cHash=8cfe02402fa17990015b7824e8b639c8

Ein Auszug:

"So bin ich Betriebsleiterin eines Forschungsreaktors geworden. Er war gar nicht mal so klein, hatte eine recht hohe Neutronenflussdichte und konnte damit schon erhebliche Aktivitäten erzeugen. Das habe ich mit Schrecken bemerkt, als es mal einen Störfall gab, da war die ganze Halle voll von Isotopen. Die Detektoren haben angeschlagen, so weit über den Messbereich, dass man es nicht mehr ablesen konnte. Heute würde man sich wirklich an den Kopf fassen!

Ich bin da ganz naiv rangegangen. Es war mir allerdings aufgefallen, wie großzügig die Sicherheitsbestimmungen waren. Ich hatte den Sicherheitsbericht verfasst, ohne den keine Nuklearanlage betrieben werden kann, und war überrascht, wie wohlwollend das Ministerium war und wie wohlwollend der TÜV sich gegenüber dem Projekt zeigte. Später habe ich dann festgestellt, dass dasselbe Wohlwollen auch bei den großen Anlagen vorherrscht und dass im Grunde keine zweite unabhängige Kontrolle da ist. Das ist die Erfahrung, die ich dann später auch mit dem KKW Krümmel bzw. mit der Überwachung seiner Anlagen gemacht habe. Es gibt allerdings doch noch eine unabhängige Überwachung durch die Aufsichtsbehörde, die darin besteht, dass im ganzen Land Detektoren aufgestellt werden, die im Gefahrenfall dann anzeigen sollen. Wir haben aber erlebt bei Krümmel, dass wenn ein Detektor anschlägt, man erst mal davon ausgeht, dass er kaputt ist und ausgewechselt werden muss. Wenn er dann noch mal anschlägt, wird er wieder ausgewechselt."

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Geschrieben von

Vaustein

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