Kritik der kriegerischen Urteilskraft

Ukraine-Krieg Ein Irrtum bleibt selten allein: Zu Beginn des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine überschlugen sich die Vermutungen über den Ausgang dieses Krieges. Kaum eine der allgemein verbreiteten Auffassungen ist eingetreten. Das hat Gründe
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2022
Vom „Frieren gegen Putin“ bleibt – ja was?
Vom „Frieren gegen Putin“ bleibt – ja was?

Foto: Imago Images

Deutschland starrt in Richtung Greifswald. Derzeit wird die Ostsee-Pipeline gewartet, aber wird Wladimir Putin sie wieder anschalten? Szenarien von einem Winter ohne durchgängige Energieversorgung gehen um. Wo unlängst die forsche Absage an Putins Blut-Gas reüssierte, regiert die Angst vorm zugedrehten Hahn. Meinte man, man könne einen Wirtschaftskrieg einseitig führen?

Nein, das meinte man nicht. Und niemand hat je behauptet, dass er umsonst zu haben sei. Es galt jedoch als ausgemacht, dass die Opfer sich lohnen und Putins Maschine schwächen würden. Und nun? Nicht nur der öffentliche Rundfunk im NATO-neutralen Österreich rechnet es vor: Infolge der Sanktionen brachen die russischen Deutschland-Importe mengenmäßig um ein knappes Drittel