Ein Bild von einem Bär

Porträt Der Eisbär war die Ikone der Klimaschützer und ein begehrtes Foto-Modell. Nun wird er nicht mehr niedlich, sondern als Bedrohung und Plage inszeniert. Was ist passiert?
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Ist der Eisbär noch Problemdarsteller? Anfang Februar, an den eisigen Tagen, erschien auf dem Titel verschiedener Zeitungen das Agenturbild eines von Schnee gepuderten Eisbären, der sich mit den Vordertatzen die Ohren zuhält. Den Fotografen muss die menschliche Anmutung dieser Geste interessiert haben. Und nicht der Eisbär als Warnsignal für den Klimawandel. Um die draußen gefühlte Kälte zu übertragen, konnte man den Eisbären ohne echte oder Photoshop-Scholle im Close-up sehen. Ein kontextfreier, verkindlichender Schnappschuss. "Ich halt das nicht mehr aus", textete die Frankfurter Allgemeinen Zeitung und ließ das wilde Tier für die Leserschaft sprechen. Wenn sogar für einen gewappneten Eisbären die zweistelligen Minuste