Ein verlorenes Jahrzehnt

Atommüll Umweltminister Röttgen kündigt zusammen mit den Ländern eine neue Atomendlagersuche an. Aber in Gorleben soll weiter gebaut werden. Umweltverbände fürchten eine Finte
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Fast ein Jahrzehnt hat es gedauert, bis sich die Union auf unbekanntes Territorium wagte. „Es gibt eine weiße Landkarte – kein Tabu“, sagte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) am Freitag nach seiner Einigung mit den Ländern, neben Gorleben weitere Standorte als Atomendlager zu prüfen. Für die CDU ist das ein großer Schritt, und die Grünen lobten schon einmal. Umweltschützer und Atomgegner fürchten allerdings eine Finte.

Schon 2002 hatte der von Röttgens Vorvorgänger Jürgen Trittin (Grüne) eingesetzte Arbeitskreis Endlager (AkEnd) den Weg zur geordneten neuen Suche in groben Zügen vorgezeichnet. Statt einer freihändigen politischen Festlegung wie 1977 in Gorleben solle es vorab festgelegte Kri