Keine Macht ist unendlich

Verschleiß CDU-Chefin Angela Merkel nimmt Anlauf für die Wiederwahl 2013. Bitte nicht. Denn zwei Amtsperioden im Kanzleramt sind genug
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Dauerkanzler: Bleibt Merkel länger als Kohl?
Dauerkanzler: Bleibt Merkel länger als Kohl?

Foto: Torsten Silz/ AFP/ Getty Images

Noch frisch im Amt kannte Gerhard Schröder sein Maß. Eine freiwillige Befristung der Kanzlerschaft auf zehn Jahre wäre vernünftig, meinte der Regierungschef 1999 und argumentierte: „Die Gefährdung in hohen Ämtern besteht darin, dass sich beim Amtsinhaber das Gefühl einstellt: Du bist nicht ersetzbar. Gleichzeitig lässt sich beobachten, dass sich die Menschen in der unmittelbaren Umgebung nicht mehr trauen, den Mund aufzumachen – und wer es wagt, wird wegorganisiert.“

Zwar verdrängte der SPD-Kanzler schon wenig später die Erinnerung an diesen luziden Augenblick und führte 2005 im Machtrausch vor der versammelten Fernsehnation die einstige Vision vom freiwilligen Verzicht ad absurdum. Doch die Analyse bleibt richtig: Zwe