Russische Dokumentarfilme 1991–2015
1. bis 30. April 2016 im Kino Arsenal
Putin, Pussy Riot, die Krim, der Krieg in Syrien – Russland steht aktuell im Mittelpunkt vieler Diskussionen. Dass die Realität im Land komplexer ist als Fernsehreportagen es abbilden können, ist nur zu ahnen – filmische Innenansichten gelangen kaum nach Deutschland. Vor diesem Hintergrund zeigt das Arsenal 21 russische Dokumentarfilme, die nach dem Zerfall der Sowjetunion entstanden sind: Frühe Werke renommierter Filmemacher (Alexander Sokurow, Sergej Dwortzewoj, Sergej Losnitza), sowie Filme einer jungen Generation. Sie thematisieren mit kritischem Blick das Leben in der Provinz, gescheiterte Bestrebungen, politische Veränderungen herbeizuführen und untersuchen das Nachwirken des sowjetischen Erbes in der russischen Gesellschaft.
Die Filmreihe wurde von Tatiana Kirianova kuratiert und wird begleitet von zahlreichen Einführungen und Publikumsgesprächen.
Kino Arsenal
im Filmhaus am Potsdamer Platz
Potsdamer Straße 2
10785 Berlin
Tel. 030 269 55 100
arsenal-berlin.de
http://www.arsenal-berlin.de/de/kino-arsenal/programm/einzelansicht/article/5931/3006.html
Wir verlosen 2 x 2 Tickets für die Vorstellung am 15.04.2016, 19.00 Uhr
YA ZABUDU ETOT DEN’ I Will Forget This Day Alina Rudnitskaya Russland 2010 OmE 25’
Der Kurzfilm YA ZABUDU ETOT DEN’ konzentriert sich auf die Gefühle von Frauen vor einer Abtreibung. Die persönlichen und politischen Umstände der jeweiligen Entscheidungen werden nicht erwähnt, es gibt keine Interviews und kaum Dialoge. Die Kamera dokumentiert distanziert das Geschehen und hält die Frauengesichter fest, um sich der Situation ihrer Protagonistinnen anzunähern.
MAT’ The Mother Antoine Cattin, Pavel Kostomarov Russland/CH 2008 OmU 80’
In MAT’ wagen sich die Regisseure Kostomarov (Russland) und Cattin (Schweiz) an das Thema „Mutterschaft“ und machen Ljuba, eine alleinerziehende Mutter aus einem Dorf im Nowgoroder Gebiet, zur Protagonistin ihres dritten gemeinsamen Films. Trotz finanzieller Schwierigkeiten und einer unglücklichen Ehe hat Ljuba sich ihren Kinderwunsch erfüllt, sie ist mit den neun Kindern vor ihrem alkoholabhängigen Mann geflohen. Ljubas Selbstaufopferung für die Kinder lässt an eine archetypische Mutterfigur denken, in der sich religiöse Vorstellungen mit dem sozialistischen Gender-Modell der„arbeitenden Mutter“ verbinden. Der Film zeigt das Scheitern dieses Rollenmusters: Die bitterarme Dorfgemeinschaft kann weder Ljuba noch ihren Kindern eine Zukunftsperspektive bieten.
Falls ihr gewinnen wollt, sendet uns eine Mail mit dem Betreff "Arsenal" an verlosung@freitag.de und nennt uns in dieser Mail ebenfalls den Namen eurer Begleitung. Selbstverständlich verwenden wir diese Daten ausschließlich für die Benachrichtigung der Gewinner. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.
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