Statistisch aufgerüstet

Gastbeitrag Mit dem „Zwei-Prozent-Ziel“ der NATO versuchen Rüstungsbefürworter Militärausgaben herunterzuspielen. Die Friedensbewegung sollte besser von der Rüstungsquote sprechen
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Aktuell ist es vor allem Rüstungsministerin Kramp-Karrenbauer, die sorgsam das Bild einer chronisch unterfinanzierten Truppe verbreitet und im gleichen Atemzug eine große Wunschliste präsentiert
Aktuell ist es vor allem Rüstungsministerin Kramp-Karrenbauer, die sorgsam das Bild einer chronisch unterfinanzierten Truppe verbreitet und im gleichen Atemzug eine große Wunschliste präsentiert

Foto: Thomas Lohnes/Getty Images

Mitten in der Coronakrise pumpen CDU/CSU und SPD nach NATO-Kriterien rund 53 Milliarden Euro in die Rüstung. Ein Rekord. Allein die Kosten für Neuanschaffungen beim Kriegsgerät sind in den vergangenen vier Jahren um 71 Prozent gestiegen. Wie aber erklärt es sich dann, dass, trotz der Spitzenwerte, immer wieder in der Öffentlichkeit das Argument zu hören ist, Deutschland investiere noch nicht genug in Bomben, Panzer und Raketen?

Als Beleg für die vermeintlich mangelnde Rüstungsbereitschaft Deutschlands, wird immer wieder das sogenannte Zwei-Prozent-Ziel der NATO angeführt. Dieses Ziel ist eine ominöse Absprache zwischen den NATO-Staaten, die besagt, dass jedes einzelne Mitglied anstreben sollte, eben mindestens zwei Prozent seiner Wirtschafts