Die Gewerkschaften sollten sich aus Sicht des Linken-Fraktionschefs Gregor Gysi stärker für ein rot-rot-grünes Bündnis auf Bundesebene einsetzen. Die Berührungsängste zwischen den Parteien müssten fallen. „Ich finde, die Gewerkschaften könnten dabei eine wichtige Rolle spielen“, sagte Gysi der Wochenzeitung „der Freitag“ (Ausgabe vom Donnerstag, 24. Oktober). „Die müssen der Eisbrecher sein und könnten die Debatte antreiben. Die Gewerkschaften wären da nicht nur Vermittler, sondern sie müssten aktiv den Politikwechsel einfordern.“
Zwar werde es eine Koalition aus SPD, Linkspartei und Grünen in dieser Legislaturperiode wohl nicht geben, sagte Gysi dem „Freitag“. „Aber wenn die Große Koalition zu Ende ist, steht das Thema an.“ Die „Ausschließeritis der SPD“ sei nun „endgültig Geschichte“. Auf Landesebene könnten sich die Parteien schon annähern. „Es sollte doch eine Selbstverständlichkeit sein, dass SPD und Linkspartei eine Regierung bilden, wenn sie eine Mehrheit haben.“ Eine Regierungsbeteiligung im Bund sei auch kein Verrat an den eigenen Idealen, sagte Gysi. „Man kann die Gesellschaft auch aus der Opposition heraus verändern. Aber besser geht es, wenn man regiert.“
Die Annäherung der Grünen an die Union betrachtet Gysi mit Skepsis. „Falls sich Gabriel und Merkel nicht einigen und es käme doch noch zu Schwarz-Grün, dann wäre Rot-Rot-Grün wohl künftig kaum zu machen, denn natürlich passt sich jede Partei in der Regierung auch den Gegebenheiten an.“
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