Brandt und Wehner - Grüße aus dem Orbit (3)

Realsatire Brandt und Wehner melden sich turnusgemäß aus dem Orbit, schließlich sind in knapp 5 Monaten Bundestagswahlen. Das ist guter Rat teuer.

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Brandt: Schau ich auf den Kanzlerkandidaten Peer, dann wird mir das Herz so schwer, mein lieber Herbert. Wo sind die Zeiten hin, als ich noch bei einer Wahlbeteiligung von fast 90% Bundeskanzler wurde.

Wehner: wie immer Pfeife rauchend, macht einen tiefen Zug und zischt hervor: Das ist nicht mehr meine SPD. Nicht nur, das sie alle sozialdemokratischen Werte über Bord geworfen hat. Das ist eine Versagertruppe, die anstelle von Sieg auf Platz setzt und dabei sitzt der Steinbrück auf einem kranken Gaul, der schon bevor er sein Ziel erreicht, tot zusammenbrechen wird.

Brandt: Dennoch ist es besser, die SPD regiert mit als dass sie weiterhin die Oppositionsbank drückt. Fast 8 Jahre regiert schon die Merkel und wenn das so weitergeht, überflügelt sie noch den Kohl. Das ist doch erschreckend, wenn man sich das Ganze von hier oben tatenlos mit anschauen muss.

Wehner: Der Schröder hat die SPD mit der Agenda 2010 an die Wand gefahren und wird dafür auch noch gefeiert. Jetzt haben seine Gesinnungsgenossen das Zepter übernommen, nur mit dem Unterschied, dass sie nicht annähernd das Format von Schröder haben. Der hat ja sogar den Lafontaine getäuscht und das will was heißen.

Brandt: Man sollte halt den Parteifreunden nicht so sehr vertrauen. Das war schon immer ein Fehler. Aber muss denn der Oskar dann gleich eine eigene Partei gründen und dann noch mit diesen Stasi-Kollaborateuren zusammen arbeiten.

Wehner: In der Not frisst der Teufel Fliegen, mein lieber Willy. Die PDS weiß wenigstens, wie man Wahlen gewinnt, was man von diesen Sozialromantikern der WASG nicht behaupten kann.

Brandt: Womit wir beim Thema wären. Wenn der Helmut hier oben ankommt – lange wird es ja nicht mehr dauern - werde ich ihm gehörig den Marsch blasen. Wie er auf die Idee kommen konnte, den Steinbrück zu promoten, erschließt sich mir nicht.

Wehner: Mir schon, Willy. Weder Schmidt noch Steinbrück sind Sozialdemokraten. Übertroffen werden die nur noch von diesem Parvenü Schröder.

Brandt: Da hört sich doch alles auf, Herbert. Du warst es doch, der den Schmidt ins Amt gehievt hat. Ich habe nicht vergessen, wie Du mir den Rücktritt wegen dieser Laus im Pelz, wie hieß er doch gleich noch, unmissverständlich nahe gelegt hast.

Wehner: Du meinst den Guillaume, mein lieber Willy. So einen Offizier im besonderen Einsatz darf man eben nicht so sehr an sich heranlassen. Fast wäre ich geneigt zu sagen, dem Lafontaine einen ähnlichen Ratschlag zu geben.

Brandt: Ja, „das Leben der anderen“ kann einem im Nachhinein ganz schön zu schaffen machen. Weißt Du eigentlich, was mir am meisten an die Nieren geht, mein lieber Herbert?

Wehner: Muss ich mir jetzt schon wieder eine Deiner düster-depressiven Verbalattituden anhören, die sonst immer der Ehmke ertragen musste.

Brandt: Ja, ich weiß schon, dass Du mich nie richtig verstanden hast. Ich muss es aber trotzdem los werden. Nach mir ist die SPD-Zentrale benannt, meine Büste steht im Willy-Brandt Haus und dann stehen diese Clowns Steinbrück und Gabriel vor den Mikrophonen und fabulieren über soziale Gerechtigkeit. Dabei wird mir übel, mein lieber Herbert.

Wehner: Nicht nur Dir, mein lieber Willy.

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