Daniel Bahr – der Umsteiger

Lobbyismus Der ehemalige Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr rückt ca. 1 Jahr nach seiner Demission in den Allianzvorstand auf.

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Da sage noch mal einer, ehemalige Minister oder Ministerpräsidenten taugen nicht für „höhere“ Aufgaben. Daniel Bahr wird über die Zwischenstation Generalbevollmächtigter in den Vorstand der Allianz Tochter „Allianz Private Krankenversicherung (APKV)“ einrücken.

Der FDP-Politiker findet also ein warmes Plätzchen genau dort, wo er sich schon als Gesundheitsminister einen Namen gemacht hat. Auf ihn geht der Begriff des „Pflege-Bahr“ zurück, einer staatlich geförderten Variante der privaten Pflegeversicherung.

Auf seine Position im Allianz-Vorstand hat sich Daniel Bahr minutiös vorbereitet. U.a. war er 5 Monate lang in dem Unternehmen Center of American Progress in Washington tätig, ein sogenannter „Think Tank“, der u.a. Präsident Obama im Hinblick auf die Gesundheitsreform berät.

Bahr sieht seine neue Aufgabe in der APKV als logischen Schritt an, schließlich ist er ausgebildeter Gesundheitsökonom.

Die zentrale Frage, die sich mir stellt:

Erhält Bahr seine Bezüge als Allianzvorstand für seine künftigen Leistungen bei seinem neuen Arbeitgeber oder handelt sich etwa um eine nachträgliche Vergütung für seinen herausragenden Einsatz für die private, staatlich geförderte Pflegegeldzusatzversicherung, die den privaten Krankenversicherern ein weiteres provisionsträchtiges Vertriebsinstrument an die Hand gegeben hat?

Ich bin mal gespannt, ob die Karenzzeit, die in den Versicherungsbedingungen für die Inanspruchnahme von Leistungen aus der Pflegegeldzusatzversicherung enthalten ist, länger, gleich lang oder vielleicht auch kürzer ist, als die Karenzzeit eines Politikers, der von der Politik in die Wirtschaft wechselt.

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