Digitale Welt

Überwachungsstaat. George Orwell lässt grüßen. In dem Roman „The Big Brother ist watching you“ hat er ein Szenario beschrieben, das im Zeitalter des Internet Wirklichkeit zu werden scheint.

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Ich mache es heute mal kurz. Zwei Freunde unterhalten sich.

Person A: Du, ich habe versehentlich eine e-mail an meine Freundin, die sich gerade in Australien aufhält, gelöscht.

Person B: Wo ist das Problem?

Person A: Na ja, vor ihrer Abreise, haben wir uns etwas gezofft. In dieser Mail habe ich ihr versichert, wie sehr ich sie doch liebe. Diese Mail ist aber nicht bei ihr angekommen – wie sie sagt - und jetzt hat sie Schluss gemacht und das per sms. Ich möchte ihr nun beweisen, dass ich diese Mail tatsächlich an sie geschickt habe. Vielleicht verzeiht sie mir dann.

Person B: Ich habe da eine Idee. Du rufst bei der NSA oder noch besser beim britischen Geheimdienst GCHQ an. Die haben Deine Mail, die Du ja gelöscht hast, mit Sicherheit gespeichert.

Person A: Keine schlechte Idee, aber ich habe von denen keine Telefonnummer.

Person B: Auch kein Problem. Du schreibst eine e-mail mit verdächtigem Inhalt. Dann werden sie auf Dich aufmerksam und kommen ganz alleine auf Dich zu.

Person A: Wie soll ich das formulieren, ich habe doch keine Ahnung, wie man das macht.

Person B: Das ist auch nicht so einfach, weil Du aufpassen musst, dass Du nicht am Ende als paranoid eingestuft wirst. Dann hast Du zwar kein Problem mit dem amerikanischen oder britischen Geheimdienst, landest aber u.U. in der deutschen Psychiatrie und da wieder raus zu kommen, kann lange dauern, wie man an dem Fall Mollath erkennen kann.

Person A: Oh Gott, da komme ich vom Regen in die Traufe. Was soll ich nur machen? Ich bin schon ganz krank vor Liebeskummer.

Person B: Nun reg Dich mal ab. Also Du schreibst Folgendes: „Bei mir zu Hause herrscht eine Bombenstimmung und es ist so richtig Feuer unter dem Dach. Es brennt sozusagen die Hütte. Die Luft ist von einer bleiernen Schwere und sie raubt mir den Atem“.

Person A: Und was passiert dann?

Person B: Als Präventionsmaßnahme gegen ein mögliches Eingreifen eines SEK, hängst Du an Deine Eingangstür einen Zettel mit der Aufschrift: „Bitte eintreten, ich bin völlig harmlos und habe nichts zu verbergen".

Person A: Das klingt doch völlig paranoid, so als ob ich unter Verfolgungswahn leide.

Person B: Kommt ins Grübeln und antwortet „Auch wieder wahr“.

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