Koalitionsgespräche mal anders

Satire Vor Lampedusa ist das Koalitionssondierungsteam der SPD von ihrer Parteibasis in einem Beiboot ausgesetzt worden, das jetzt hilflos im Mittelmeer schippert.

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Photo: Michael Kappeler

In dem Beiboot sitzen Gabriel, Steinmeier, Steinbrück, Nahles, Scholz, Kraft und Schwesig. Wie das unter Führungspersonal so üblich ist, will keiner rudern, dafür will ein jeder navigieren. Die Gruppe ist sich nicht einig, wohin die Reise gehen soll. Der Proviant wird langsam knapp. Da ist guter Rat teuer.

Wie es der Zufall will oder war es doch die Technik von „Eurosur“, kommt eine Yacht daher gefahren, in der Frau Merkel sitzt, die unbestritten die Kapitänin ist. Die Yacht lautet auf den Namen „Queen Angie“. Zur Offiziersriege gehören:

Kauder: 1. Offizier und Einpeitscher

Schäuble: Zahlmeister

Pofalla: Nachrichten und Funksprüche (Er beherrscht das Morsealphabet)

Gröhe: Unterhaltungschef (darf mit der Deutschlandfahne wedeln, wenn es die Kapitänin erlaubt)

Bouffier: Chef de Cuisine

Tillich: Programmdirektor bei Landaufenthalten

Jetzt fragt man sich, wo ist die CSU. Nun, die hat eine eigene Yacht gechartert, die auf dem Chiemsee, dem bayrischen Meer, kreuzt. Man ist aber über Satellitentelefon miteinander verbunden. Jedes andere Schiff, das nicht die bayrische Flagge gehisst hat, wird angehalten und muss eine Schiffsmaut bezahlen. An der Kasse sitzt Herr Ramsauer, der sich schon mal für die PKW-Maut für Ausländer warm läuft.

Als die CDU-Yacht „Queen Angie“ das Beiboot erreicht, kommt Frau Merkel an die Reling und fragt nach, ob sie denn helfen könne, schließlich vermitteln die SPD-Insassen einen etwas ramponierten Eindruck.

Gabriel: Wir kommen nur an Bord, wenn wir in die Offiziersriege aufgenommen werden.

Nahles ergänzt: und wenn wir mindestens € 8,50 die Stunde verdienen.

Steinbrück: Das ist einfach nur lächerlich.

Nahles: Peer, halt Dich da raus, sonst musst Du alleine an Land schwimmen.

Steinmeier: Ich kann mir auch vorstellen, dass wir die Besoldungssätze etwas anheben, schließlich steigen die Hartz-IV-Sätze auch in moderater Form.

Kraft: Ich will einfach nur zurück nach Düsseldorf in meinen kuscheligen Amtssitz. Immer nur Wasser, wohin ich blicke. Mir reichen schon die Wasserstandsmeldungen bei mir in NRW, vor allem, wenn ich an den Haushalt denke.

Scholz: Bei mir in Hamburg ist Wasser nicht das ganz große Problem. Ich lege nur Wert darauf, dass ich nur an Bord komme, wenn sichergestellt ist, dass ich wieder in unser eigenes Boot zurück darf.

Schwesig: ich habe einfach nur das Bedürfnis nach einer warmen Dusche. Das Salz brennt auf meiner Haut und meine Haare brauchen dringend eine Spülung.

Merkel: Na denn, dann sind wir uns ja einig. Sie bekommen zunächst einmal etwas zu Essen und zu Trinken, neue Kleidung und duschen können sie selbstverständlich auch. Ob sie nach dem Aufenthalt an Bord und nach ihrer Rückkehr auf ihr eigenes Schiff erneut Schiffbruch erleiden, liegt nicht in meiner Macht. Schließlich kann man mich nicht für alles verantwortlich machen.

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