Studierende und Besserverdienende mögen die Zeit haben, sich in Repair-Cafés und solidarischen Gartenprojekten für eine Welt ohne Wachstumszwang und Umweltzerstörung zu engagieren. Wie aber soll das eine alleinerziehende Kassiererin schaffen?
Ist die Postwachstumsbewegung nicht nur ein elitäres Projekt? Ist sie blind für die soziale Frage? Und was hat der Rechtspopulismus mit dem Wachstumszwang zu tun? Solchen Fragen gehen die Soziologin Silke van Dyk und ihr Kollegium am Forschungskolleg Postwachstumsgesellschaften der Universität Jena nach, das als führende Denkfabrik der Wachstumskritik gilt.
der Freitag: Frau van Dyk, warum müssen wir schrumpfen?
Silke van Dyk: Postwachstum ist etwas anderes als wirtschaftliche Schrumpfung oder eine Rezession. Es geht darum, die gängigen Indikatoren für Wohlstand in Frage zu stellen, ohne davon auszugehen, dass wirklich alles schrumpfen muss. Es braucht eine differenzierte Auseinandersetzung damit, was mehr, was weniger werden soll.
Und?
Soziale Dienstleistungen und Sorgetätigkeiten sollten weiterwachsen, hier haben wir nicht zu viel, sondern zu wenig. In der fossilen Energieproduktion ist es besonders wichtig, dass wir schrumpfen. Die Frage ist, wo kann es gelingen, aus den Wachstumszwängen des Kapitalismus auszusteigen. Er ist ein System, das allein, um stabil zu bleiben, auf permanente Steigerung angelegt ist. Hier liegt das Problem: Alles Wirtschaften schließt Stoff- und Energietransformationen ein – das kann in einer Welt mit begrenzten Ressourcen nicht unbegrenzt funktionieren. Und die Effizienzversprechen eines grünen Kapitalismus sind vollkommen illusorisch.
Zur Person
Silke van Dyk, 44, wurde an den Universitäten Göttingen und Helsinki zur Diplom-Sozialwirtin ausgebildet und promovierte 2005 in Soziologie an der Universität Kassel. Seit 2016 ist sie Professorin für Politische Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Soziologie des Alters in der Aktivgesellschaft und der Transformation des modernen Wohlfahrtsstaates. Sie ist assoziiertes Mitglied des Forschungskollegs Postwachstumsgesellschaften
Geht es also um die Überwindung des Kapitalismus?
Die Ansätze sind sehr heterogen. Es gibt konservative Wachstumskritiker, die wollen gar nichts überwinden, hier geht es vor allem um individuellen Verzicht und einen Abbau des Sozialstaats. Der Großteil hingegen verortet sich eher im ebenfalls heterogenen linken Spektrum, hier geht es stärker um Gleichheit und Umverteilung. Während die Grenzen des Wachstums und die ökologische Krise weitgehend unstrittig sind, variiert der Stellenwert der sozialen Frage beträchtlich, von der Systemfrage ganz zu schweigen.
Klingt so eine starke Bewegung?
Es gibt eben noch erheblichen Aushandlungsbedarf. Und dabei sollte es nicht darum gehen, die ökologische Krise auf Kosten der sozialen Frage zu adressieren. Das Problem ist real: Wenn wir uns eine Umverteilungspolitik vorstellen, etwa durch Erbschafts-, Vermögens- und progressive Einkommenssteuer, würde das wohl zu einer steigenden Nachfrage der unteren Einkommensklassen führen. Also zu Wachstum. Die Konsumquote bei Menschen mit wenig Geld ist einfach höher. Eine Politik, die auf Umverteilung und mehr soziale Gleichheit setzt, löst zunächst also wohl Wachstumsschübe aus.
Schließen sich Umverteilung und radikale Wachstumskritik aus?
Darüber gibt es Streit und der Zusammenhang ist komplex, denn es gibt auch Hinweise darauf, dass sehr starke Ungleichheit Wachstum hemmt. Unabhängig davon bin ich überzeugt, dass wir durch Umverteilung erzeugtes situatives Wachstum in Kauf nehmen müssen: Eine Gesellschaft der Ähnlichen ist eine wesentliche Voraussetzung für eine Kultur des Weniger. Wenn die Lebensbedingungen ähnlicher werden, können wir besser darüber diskutieren, inwiefern auch weniger für alle denkbar ist.
Viele Postwachstumsprojekte finden in akademischen Milieus statt. Vieles davon klingt elitär.
Es gibt tatsächlich eine Klassendistinktion in diesen Projekten. Interessant ist: Die in Deutschland, die sich am ökologischsten gerieren, haben oft den größten ökologischen Fußabdruck. Ein Hartz-IV-Empfänger verkörpert nicht den ökologisch bewussten Lebensstil, hat dennoch einen vergleichsweise geringen Fußabdruck gegenüber denen mit Öko-Haus und Manufactum-Möbeln. Studien zeigen, dass die Grünen-Wählerinnen und -Wähler das Fliegen am problematischsten finden, aber verglichen mit den Wählern der anderen Parteien die höchste Flugquote haben.
Scheinheilige Linke?
So weit möchte ich gar nicht gehen. Wir dürfen aber die materiellen Grundlagen nicht einfach vergessen: Zeit und Geld sind zentral für das Engagement in Alternativprojekten. Wer kann es sich denn leisten, seine Arbeitskraft ohne Bezahlung zu investieren? Viele Projekte basieren auf Selbstausbeutung der Leute, die dort engagiert sind und hypen eine Art Tätigkeitsgesellschaft jenseits der Lohnarbeit. Eine alleinerziehende Mutter, die Vollzeit an der Supermarktkasse arbeitet, wird sich aber nicht nach der Arbeit noch in einem Sharing-Projekt engagieren können.
Repair-Cafés, Kleidertausch und solidarisches Gärtnern sind also auch keine Lösungen?
Mit Sicherheit nicht für alles. Das sind keine wirklichen Auswege aus der Wachstumsfalle. Gleichwohl sind sie wichtig, denn hier kann sich Widerstand und Protest gegen ökonomische Ordnungen formen. Problematisch wird es nur immer dann, wenn diese Mikro-Projekte aufaddiert werden, als könne man daraus eine konsistente Makroökonomie des Postwachstums basteln. Verzicht ist aber keine Systemalternative. Klar, es ist super für den Ressourcenverbrauch, wenn Leute Autos teilen oder Gegenstände reparieren, aber das durchbricht ja nicht automatisch die Steigerungslogik im Kapitalismus.
Weil uns diese Logik längst durchdrungen hat?
Es gibt neben den strukturellen Steigerungszwängen auch eine kulturelle Logik des Wachsens. Die übersetzt sich in die Lebensweisen und -stile der Subjekte, die in diesen Kontexten sozialisiert werden. Das vollzieht sich nicht hinter dem Rücken der Menschen, sondern geht mitten durch sie hindurch. Eine Postwachstumsperspektive muss immer auch fragen, warum wir immer mehr haben wollen.
Und damit trifft es eben doch auch die Kassiererin und den Hartz-IV-Empfänger.
Natürlich, es betrifft uns alle. Deshalb müssen wir die soziale Frage neu denken: Die hohen Wachstumsraten der Nachkriegsjahrzehnte, als aus den erwirtschafteten Überschüssen verteilt wurde und der soziale Aufstieg die Antwort auf Ungleichheit war, sind passé. Darum führen alle nostalgischen Ideen einer Rückkehr in die satten fordistischen Jahre in die Irre. In einer Ökonomie, die nicht mehr oder nur noch gering wächst – und Letzteres ist in den Ländern des globalen Nordens längst Realität –, braucht es radikale Umverteilung. Ob und wie die durchzusetzen ist, ist eine ganz andere Frage.
Statt um Umverteilung kreisen Debatten um „das gute Leben“.
Eine vermeintliche subjektive Lebenszufriedenheit anzuführen, um ein materielles Weniger zu legitimieren, ist eine sehr problematische Stoßrichtung. Immer wieder ist auch in Postwachstumsdebatten die Rede von glücklicheren Menschen in ärmeren Ländern. Mit Blick auf die eklatanten Ungleichheiten müsste man aber erst fragen: Was ist die materielle Basis für alle? Dann können wir gemeinsam über das gute Leben jenseits materieller Ressourcen sprechen.
Also: radikale Umverteilung?
Wir erleben doch bereits eine krasse Umverteilung, aber zugunsten der Kapital- und zulasten der Lohneinkommen. Das ist verbunden mit dem Paradigmenwechsel des Wohlfahrtsstaates, der weniger darauf zielt, durch soziale Sicherheit, Arbeitsstandards und Sozialpolitik Nachfrage zu schaffen, sondern eher die Produktions- und Angebotsbedingungen der Unternehmen verbessert. Durch den neoliberalen Umbau ist es zwar nicht gelungen, die alten Wachstumsraten zu restaurieren, wohl aber die Profitraten – und zwar durch eine Umverteilung von unten nach oben, durch die Ermöglichung von Spekulationen auf den Finanzmärkten und die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes.
Von dadurch erzeugter Abstiegsangst zehren heute die Rechten. Durchaus auch mit wachstumskritischen Positionen.
Ich halte wenig von der Auslegung, diese Wende nach rechts sei eine ökonomische Notwehr derer, die im Neoliberalismus deklassiert wurden und die jetzt von rechter Seite erhört wurden. Zum einen spielen auch rassistische, sexistische Positionen eine zentrale Rolle und zum anderen verfolgen weder Donald Trump noch die AfD eine neoliberalismuskritische Politik. Und was das Wachstum angeht: Die gegenwärtig erstarkenden Rechtspopulisten sind durch die Bank wachstumsorientiert. Das „Make America great again“ von Trump spielt mit der Idee einer Rückkehr zum Wachstumsboom des fossilen Industriekapitalismus der Nachkriegsjahrzehnte, mit seiner zentralen Figur des weißen, männlichen Industriearbeiters.
Trotzdem: Haben die Linken die soziale Frage vergessen?
So pauschal lässt sich das schwer sagen. Geraume Zeit haben andere gesellschaftliche Widersprüche mehr Aufmerksamkeit erhalten als die Klassenfrage. Ihre Wiederentdeckung darf nun nicht darauf hinauslaufen, Sexismus, Rassismus oder Chauvinismus wieder zu Nebenwidersprüchen zu erklären.
Wie kann eine linke Antwort auf Abstiegsängste aussehen?
Ein linksnationales Wachstumsprojekt à la Sahra Wagenknecht mit starken Grenzen nach außen und Solidarität nach innen kann es nicht sein. Das ist kein emanzipatorisches Projekt und ökologisch fatal ist es auch. Das ist doch aktuell das Problem: Linke Kräfte, mit denen man sich für ein erfolgreiches Postwachstumsprojekt verbinden müsste, schwenken hin zur Renationalisierung der sozialen Frage und setzen auf Wachstum. Zugleich sehe ich auf Seiten der Postwachstumskräfte das Problem, dass die vielen guten Ideen bisweilen zu wenig an reale Kräfteverhältnisse und notwendige Strategien für soziale Kämpfe rückgebunden werden. Wenn wir darüber nicht endlich diskutieren, werden die Debatten stets etwas esoterisch bleiben und neben den sozialen Kämpfen liegen, die in der Gesellschaft geführt werden.
Kommentare 9
Scheingefechte
«Eine Postwachstumsperspektive muss immer auch fragen, warum wir immer mehr haben wollen.»
Solange die Frage nach der Ursache dieser selbst verschuldeten (Schein-) Zwänge nicht gestellt wird, gibt es keine Lösung, sondern einen immer währenden Krieg. Die Frontlinie dieses Krieges verläuft nicht zwischen den Abstraktionen der parlamentarischen Sitzordnung, sondern zwischen den Reichen und Armen, weil sich die Armen keine Parteispende leisten können.
Zu Sahra Wagenknecht: die Klimapolitik kommt bei Ihr fast überhaupt nicht vor, ein großes Manko. Die Unterstellung, sie wolle "linksnational" sein, ist - meines Wissens nach - teilweise falsch? Sie weist nur immer wieder darauf hin, dass die Ärmeren in Panik gerieten, weil z.B. die für mich selbstverständliche Aufnahme von vielen refugees (Opfer der Kriege, die auch Wagenknecht richtig kritisiert, und in Zukunft immer mehr durch Klimaveränderungen; es kann keine "Obergrenze" geben) nicht mit Rücknahme der Steuersenkungen a la rot-grün zusammengingen. Ich habe tausende ärmere Leute gehört, die exakt das sagten. 2015 gerieten viele in Panik, an ihnen bliebe alles hängen . Das nun kann man nicht Wagenknecht vorwerfen. Ihre "Obergrenze" schon - ein großer Fehler. Aber ob sie deshalb gleich "linksnational" ist? Wenn keine Steuern endlich wieder erhöht werden, um refugees zu helfen - typisch marktkonforme Demokratie a la Merkel, der FDP und der Grünen - besteht zumindest die Gefahr, daß Ärmere noch mehr zu ekelhaft rechten Parteien wechseln.
Zum widersprüchlichen Titel (es lesen viele wirklich nur die Titel und wenige Zeilen auf smartphone): Bei "Verzicht" muss man - wird ja im Interview dann ja auch getan - schon darauf hinweisen, was "Verzicht" denn wäre.
Das manische, jährlich immer noch um 15% steigende Vielfliegen grade der Grünen, aber auch der Linken und aller (AfDler fliegen ebenso viel zu viel im Westen) - einzuschränken, wäre nun wirklich kein "Verzicht". Es wird 100 mal mehr geflogen als um 1960-70! Aber meines Wissens nach nicht weniger Auto gefahren... Die Heuchelei grade vieler linker Freunde ist dabei etwas, das einen fassungslos macht. Es ist kein Verzicht, wenn man nicht steuerbefreit und Flughafen-ArbeitnehmerInnen ausbeutend 2 mal Langstreckenflüge und 2-10 mal ab in den nahen und fernen Süden mehr machen könnte... Es wäre ein Ende der westlichen Ausbeutung, die ignoriert, daß 85% der Menschen noch nie geflogen sind, während wir jetzt jede Jahreszeit wegfliegen. Da kann Ralf Fücks von den Grünen Flugwerbung mit Airbus machen, wie er möchte - es ist Doppelmoral. Nur die Linkspartei war übrigens im Wahlprogramm - weit hinten^^ - für eine Einführung der Kerosinsteuer und eine Mehrwertsteuer für Auslandsflüge (das zahlen ja nur Bus Bahn und Auto....für Pizza und vegane Schnitzel Mehrwertseuer, für Vielfliegen nicht...). Bei den sogenannten "Grünen" findet sich dazu nichts. Weniger Ausbeutung armer Länder, die die Folgen des Klimawandels stärker als wir erleben werden, darum geht es. Nicht um "Verzicht" der ach so armen VielfliegerInnen, die wirklich manisch geworden sind.
Sehr interessantes Interview, das viele wichtige Zukunftsfragen berührt!
Was mich erstaunt, ist, dass Silke van Dyk Trumps Behauptung, er wolle die Industriearbeiter stärken, wirklich ernst nimmt. Dabei ist doch vollkommen offensichtich, dass das reine Lügenpropaganda zum Machterwerb war. Wie naiv muss man eigentlich sein, zu glauben, die Unternehmen würden die geplanten massiven Steuererleichterungen in neue Industriearbeitsplätze stecken. Die Folge wird vielmehr weitere Umverteilung nach oben sein, mit, und an der Stelle hat sie Recht, negativen Folgen für das Wachstum.
Ohne Wachstum geht es nicht. Die Verfechter einer Verzichtsökonomie verstehen nicht, dass Ökonomie ein selbstdynamisches System ist und ein negatives Wachstum eine negative Dynamik erzeugt, die an irgendeinem Punkt zum ökonomischen Kollaps führt.
Es ist nicht zu leugnen, dass es einen Zusammenhang zwischen ökonomischem Wachstum und Ressourcenverbrauch gibt. Doch kann wie gesagt negatives Wachstum nicht die Lösung der ökologischen Probleme sein. Die ökologischen Probleme müssen von der ökonomischen Situation entkoppelt gelöst werden. Einerseits durch technische Innovation, andererseit duch eine ideele Kultur des Verzichts.
Das ideale Szenario wäre ein mildes kontinuierliches Wachstum, von dem möglichst viele Menschen profitieren, bei einem Verbrauch und einer Belastung, die langfristig regeneriert und absorbiert werden kann.
Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass das mit menschlicher Intelligenz nicht zu lösen wäre.
Ein gutes, insgesamt wohldurchdachtes, von Ideologie und Moral freies Interview mit ein paar kleinen Schwächen. Ein Hauptargument ist, daß es nicht um Wachstum oder Einschränkung des Konsums gehen sollte, sondern um die Frage, wo Wachstum und wo Reduktion sinnvoll ist. Die Bilanz muß ökologisch stabilisierbar sein, das schließt Wachstum keineswegs aus. So wäre die Minderung des Produktionsausschusses (= niedrigerer Ressourcenverbrauch) bei Konversion von Kriegsgütern in zivile mit steigendem individuellen Konsum vereinbar. So auch die Investitionen in die Infrastruktur, die eine Art Metaproduktion sind, eine Form der Ersetzung von individuellem durch gemeinsamen Konsum. Was könnte man Ressourcen sparen, wenn die Produkte auf Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit ausgelegt wären, wenn man, statt Altbauten abzureißen und durch Neubauten zu ersetzen, Substanz erhalten und an die Bestände anbauen würde. Auch die Natur zieht oft diesen Weg des Wachsens vor. So gibt es viele Arten, hauptsächlich durch Reflexion der Sinnhaftigkeit von Produktion und Konsum das Wachstum zu zügeln, den Ressourcenverbrauch quantitativ zu mindern und effizienter zu machen. Um die wichtigsten Aspekte zusammenzufassen: Das Wachstum des Reichtums der Besitzenden (trotz des Scheinarguments, daß der den Konsum drosseln würde) stagnieren zu lassen oder besser rückzubilden, und das Wachstum des Denkens, das trotz des hohen Energiebedarfs des Gehirns vergleichsweise ressourcenschonend ist, anregen. Also: den Kapitalismus abschaffen (das würde er wegen mangelnder Effizienz selber, wenn er nicht von Menschen gemacht wäre, die wider alle Vernunft an ihm kleben bleiben) und eine Kultur der Bildung und des Wissens fördern.
Und ich möchte das Argument von @Thomas.W aufgreifen, der eine fundamentale Überlegung von Silke van Dyk hier besonders hervorgehoben hat: Wachstum ist ein Prinzip der belebten Natur, sie ist eine lokale Insel der Negentropie. Da ist es irgendwie absurd, vom Menschen ein Gegensteuern zu verlangen. Man kann nicht Vielfalt propagieren und gleichzeitig Schrumpfung fordern. Freilich wäre es notwendig, wir würden nur im Rahmen eines dynamischen Gleichgewichts, dh in den Grenzen des ständigen Energieinputs unter Beachtung des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik wachsen. Eine bedenkenlose, zu starke Entwicklung der Menschenwelt geht unvermeidlich zulasten der sonstigen belebten Natur, und das schlägt desaströs auf die Menschen zurück. Denn über die Naturgesetze können wir uns nicht hinwegsetzen.
Ein geringerer materieller Konsum ließe sich gekopplet an mehr Zeitwohlstand den Menschen durchaus schmackhaft machen.
Die Forderung nach radikaler Umverteilung sollte unbedingt an die Forderung der 30h Woche für alle gekoppelt werden.
Wachstum als Symbol für die Eroberung des Weltalls. Eine Antwort auf die Frage Warum wir ins Weltall fliegen, fliehen wollen und Warum wir das tun was wir $o tun? (that's ap/e_$o_und) Wir haben einen zwingenden Druck in unserer Kultur und Kulturfähigen Verhalten. Wie etwa als Beispiel die Globale Erwärmung und dann kann man solche Sätze in der Presse lesen wie: Das Wasser an den Polen ist noch nicht so warm, dass man darin Schwimmen kann. Das erklärt auch die Motivation im Weltall herum fliegen zu wollen. Unsere Kultur in Wissenschaft und Technologie als Gut für den Richtigen Weg anzusehen und anderes an symbolischen abstrakten logischen Denken, was diesen Weg in Frage stellt, soll nicht zugelassen werden. Mal auf Englisch: We like the forced pressure in our culture. Bei dem Wort force habe ich schon die Verbindung zu Film, Musik, Sport und Kunst. WM Titel verleiht Flügel. Und all das ist eigentlich ein Beweggrund das wir so in unserem bestreben mit Arbeit und Ihren dazugehörigen Glaube durch Phantasie und Meinung die richtige Lebensführung vollziehen. Es stehen ja auch 194 Nation in Konkurrenz zueinander und jede Nation meint Sie habe das richtige an Lebensführung, um mit Ihren Bewusstsein im Erfolg schwimmen zu können, aber das Wasser ist noch nicht warm genug. Leider entwickelt sich alles dahin, das wir Weltweit ein Ernährungsproblem durch das verschwinden der Artenvielfalt bekommen werden. Dann wird unsere Kultur unfähig und wird kriegerisch weiter betrieben und dafür sind die Weltraumreisen gut, um bessere Waffen zu erfinden, oder um mit dem künstlich erschaffenen Licht weiter die Ausbeutung anderer Nationen und die Verbrennungen an Rohstoffen anzutreiben. Kulturfähiges Verhalten ist nichts weiter wie Bedürfnisse zu erzeugen und über das erstellen von einem Mangel dann über den Verkauf von Bedürfnisbefriedigenden Produkten einen Erfolg als Ertrag zu erziehlen. Möge die Macht mit uns sein. Das andere ist nun auch nicht zu verachten. Die schon religiöse Obsession in der Wissenschaft, wie auch beim technologischen Fortschritt dadurch neues Leben im Weltall finden zu wollen. Da geht es auch wieder um Macht und was machen wir mit dem gefundenen neuen Leben dann? Soll es sich unseren Zwängen unterwerfen? Ein Leben in und an Machtverhältnisse die der Mensch über sein abstraktes logisches symbolisches Denken als ap/e_$o_und erschaffen hat. ap/e_$o_und = attraktive und preiswerte Energie zu erhalten um im kapitalistischen System ($$$$) Macht zu erhalten. Neues Leben schreibt seine eigenen Zwänge und fordert das von anderen Spezies ein. Alle Sci Fi Filme erzählen davon, von dieser Verdrängung, was man auch im kapitalistischen System vorfinden kann. Neues Leben und Lebensführungen entstehen doch hier auf der Erde schon allein durch unsere Arbeit. Wollen wir wieder bessere Bedingungen für unsere Lebensführung dann sollten wir Arbeit und Ihren Sinn im kapitalistischen System Hinterfragen und Veränderungen zu einer anderen Kulturauffassung zulassen. Das wird nur nicht geschen und wir werden alle darauf hin arbeiten, dass wir an den Polen schwimmen gehen können. Gute Nacht Menschheit und der letzte macht das Licht aus. Wir haben es hier mit der Geschichte vom Schachbrett und den sich immer verdoppelten Reiskörnern zu tun. Alles wächst in ex potenziellen Tempo und wir können es nicht stoppen. Ich kann mir nicht vorstellen das in allen 194 Nationen auf einmal gesagt wird: Oh, wir werden Arbeit und seiner Form einen anderen Sinn geben, damit alle Nationen gleich an Respekt behandelt werden.
Ich setze noch eins drauf:
take a smile and play+ Upps der Tod spielt Gitarre
Wichtig finde ich wer verzichten soll. Die ganzen Habenichtse oder kaum-Habenden ja wohl nicht. Eher die, die über die letzten Jahrzehnte hinweg dicke Gewinne eingestrichen haben. Also radikale Umverteilung von Oben nach Unten. Gibts dafür eine politische Mehrheit?! haha
>>Ein geringerer materieller Konsum ließe sich gekoppelt an mehr Zeitwohlstand den Menschen durchaus schmackhaft machen.<<
Zeitwohlstand plus Gesundheitswohlstand, und: Wer mit deutlich geringerem Ressourcenverschleiss als heute lebt, diese Existenz aber als gesichert weiss, leidet weniger unter „Existenzängsten“. Allerdings kann sich nur eine Minderheit ein Leben in einem stabilen Ökosystem auf der „Insel Erde“ vorstellen, zumal das auch eine verantwortungsbewusste Fortpflanzungsbegrenzung einschlösse.
Lieber ergeht man sich in Lemmingphantasien: Massenflucht in andere Sonnensysteme. Falls ein erdähnlicher Planet gefunden wird, dann werden dessen Bewohner die exotischen Tierchen aus dem Weltraum vielleicht eher als kulinarische Bereicherung denn als willkommene Gäste ansehen ;-)