„Radikale Umverteilung stärkt die Nachfrage“

Interview Silke van Dyk forscht zur Postwachstumsökonomie und hält Verzicht für keine Systemalternative
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2017
„Viele alternative Projekte beruhen auf Selbstausbeutung“
„Viele alternative Projekte beruhen auf Selbstausbeutung“

Foto: Jen Osborne für der Freitag

Studierende und Besserverdienende mögen die Zeit haben, sich in Repair-Cafés und solidarischen Gartenprojekten für eine Welt ohne Wachstumszwang und Umweltzerstörung zu engagieren. Wie aber soll das eine alleinerziehende Kassiererin schaffen?

Ist die Postwachstumsbewegung nicht nur ein elitäres Projekt? Ist sie blind für die soziale Frage? Und was hat der Rechtspopulismus mit dem Wachstumszwang zu tun? Solchen Fragen gehen die Soziologin Silke van Dyk und ihr Kollegium am Forschungskolleg Postwachstumsgesellschaften der Universität Jena nach, das als führende Denkfabrik der Wachstumskritik gilt.

der Freitag: Frau van Dyk, warum müssen wir schrumpfen?

Silke van Dyk: Postwachstum ist etwas anderes als wirtschaftliche Schrumpfung oder eine Rezession.