Erdogan schrieb das antisemitsche Theaterstück „Mas-Kom-Yah“ (Kurzwörter für „Freimaurer – Kommunisten – Juden“, türkisch Mason - Komünist - Yahudi). Als Autor führte Erdogan Regie, trat auch als Schauspieler auf, mit politisch Gleichgesinnten, von 1975 bis zum Militärputsch 1980.
Zur Handlung: Der nicht religiöse Fabrikant Ayhan Bey schickt seinen Sohn zur Ausbildung ins Ausland. Jahre danach kehrt der Sohn, vom muslimischen Glauben abgefallen, zurück in die Türkei. Daraufhin entzweien sich Ayhan Bey und sein Sohn. Zur selben Zeit begehren die Arbeiter des Fabrikanten auf und übernehmen den Besitz Ayhan Beys. Dabei werden sie von einem sich als türkischer Muslim ausgebenden jüdischen Arbeiter aufgehetzt. Weiter wiegelt der im Stück als äußerst bösartig dargestellte jüdische Aufwiegler seine Kollegen zum Mord an Ayhan Bey auf.
Bis heute sieht Erdogan das Theater als Instrument für Agitation und Propaganda. Seit Monaten protestieren in der Türkei Schauspieler, Regisseure, Intendanten gegen staatliche Einmischung in Spielpläne öffentlich subventionierter Theater.
Der Spiegel berichtete im vorigen Jahr: „Der Protest verärgerte Erdogan so sehr, dass er ankündigte, sämtliche Bühnen zu privatisieren. Offiziell begründet Erdogan diesen Plan mit seiner Sparpolitik, aber Kritiker glauben eher, dass die Theater Erdogan stören, weil sie liberale und säkulare Bastionen der türkischen Gesellschaft sind. Er drohte, den Theatern den Geldhahn komplett zuzudrehen. Ohne Geld 'könnt ihr spielen, wie ihr wollt', so der Ministerpräsident.“
Quellen:
http://sozcu.com.tr/2012/gundem/muhtesem-yuzyili-elestiren-erdogan-usta-tiyatrocu-cikti.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Mas-Kom-Yah
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-85586248.html
Aufmacherfoto: ADEM ALTAN/ AFP/ Getty Images
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