Erdogan - der wahre Pazifist

Kobane "Aber wenn in Ihrer unmittelbaren Nähe jemandem Gewalt angetan wird und Sie helfen könnten, dann würden Sie doch auch Gewalt anwenden, oder?"

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So oder so ähnlich lautete die Frage der "Gewissensprüfung", mit der potenzielle Wehrdienstverweigerer in der Alt-Bundesrepublik zu Zeiten der Wehrplicht konfrontiert wurden, um das Motiv für ihre Verweigerung zu ergründen. Der türkische Präsident Erdogan hat eine solche Prüfung nicht nötig. Seine radikal - pazifistische Gesinnung offenbart sich seit mehreren Tagen. Nicht nur, dass er sich mutig den amerikanischen Kriegstreibern in den Weg stellt, in dem er ihnen die Nutzung seiner Flugplätze für ausnahmslos verachtenswerte Luftangriffe verweigert. Nein, er demonstriert seine unbedingte Ablehnung von Gewalt noch viel eindrucksvoller. Er lässt dutzende Panzer auffahren um dann in die Welt zu rufen: Seht her, ich könnte die Außenpolitik militarisieren, aber ich tue es nicht - Gewalt ist niemals eine Lösung". Und sein nächster Beitrag zur gewaltfreien Lösung der unschönen Situation in Kobane ist bereits angekündigt: Er bindet den fehlgeleiteten kurdischen Kriegsverbrechern den Nachschub an Munition ab. Aktives Handeln gegen den Krieg mit friedlichen Mitteln - da kommen jedem Ostermarschierer die Freudentränchen. Man muss kein Prophet sein - Erdogans friedliebende Politik wird sich auszahlen - in wenigen Tagen werden die Kämpfe um Kobane beendet sein - und dann ist wieder Frieden.

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